Die Kommission dokumentierte die systematische Anwendung von Folterungen (Prügel, Elektroschocks, Abschnüren der Atemluft) an Regimegegnern durch Militär und Polizei. Zwölf Prozent der Fälle betrafen Frauen, die vor allem sexuell missbraucht wurden; 88 Opfer waren Kinder unter zwölf Jahren.
Lagos, Chiles erster sozialistischer Präsident seit 1973, sagte dazu: "Dieser Bericht konfrontiert uns mit einer unentrinnbaren Wahrheit - politische Gefangenschaft und Folter waren eine institutionelle Praxis des Staates, was vollkommen inakzeptabel ist." Und: "Wie kann man solch einen Horror erklären? - Ich weiß es nicht."
Lagos kündigte ein Gesetz an, das laut der Tageszeitung La Tercera allen anerkannten Opfern eine monatliche Entschädigung in der Höhe von eineinhalb Mindestpensionen (112.000 Pesos, das sind 148 Euro) verschaffen soll. Auch Wohnungs- und Krankenbeihilfen für die Opfer sowie die Gründung eines nationalen Instituts für Menschenrechte sind geplant.
Der derzeitige Heereschef, Juan Emilio Cheyre, hatte schon im Vorfeld die Verantwortung des Militärs für Menschenrechtsverletzungen bekannt und verurteilt.