Der ehemalige Regierungschef, der die Stunden nach den Bombenexplosionen in vier Zügen in Madrid als "die schwierigsten meines Lebens" bezeichnete, sieht sich als Opfer einer Medienkampagne. Diese, von einem der sozialistischen Partei nahe stehenden Radiosender entworfen, habe mittels "Lügen" die öffentliche Meinung in den Stunden zwischen den Attentaten und den Parlamentswahlen vom 14. März manipuliert und zum Wahlsieg der Sozialisten entscheidend beigetragen.
In Anspielung auf die laufenden Untersuchungen zur Rolle zweier spanischer Sprengstoffdealer, die die islamistischen Attentäter mit Dynamit und Know-how zum Bau der Bombenrucksäcke versorgt hatten, sagte Aznar: "Ich glaube nicht, dass die Hintermänner, die das alles geplant und den Zeitpunkt der Explosionen bestimmt haben, in weit entfernten Wüsten oder entlegenen Bergen zu suchen sind." Für Aznar sind trotz der Verhaftung der Bombenleger die Hintergründe der Attacken, die 192 Todesopfer forderten, keineswegs geklärt.
Aznar beharrte auf seiner Theorie von einer Verschwörung zum Sturz der konservativen Regierung, ohne allerdings nähere Beweise vorzulegen. "Es war ihre Absicht, nicht nur Opfer unter der Bevölkerung zu verursachen, sondern den Ausgang der Wahlen umzukehren."