Täglich laufen noch immer tausende Nikolos, Krampusse und Schokoladeweihnachtsschmuck über die Fließbänder. Mehr als 100 Mitarbeiter sind mit der Erzeugung der Süßigkeiten beschäftigt. Während des ganzen Jahres verarbeitet der Betrieb zwei Mio. Kilogramm Schokolade, die nach einem alten Rezept, das von den Familienmitgliedern immer wieder getestet und geschmacklich verfeinert wurde, hergestellt wird.
Wurzeln liegen in Wien
Die Wurzeln der erfolgreichen nordburgenländischen Schokoladefabrik liegen in Wien. Der Großvater des heutigen Juniorchefs, ein gebürtiger Kittseer, eröffnete in Wien eine Konditorei. Durch Zufall fand er im Keller des Hauses Schokoladeformen - es waren Osterhasen - und ging daran, sie auszuprobieren.
Die Schokoladeosterhasen stellte er in seiner Konditorei aus, ein Einkäufer der Firma Meinl sah sie und fragte an, ob Herr Hauswirth diese Hasen nicht für Meinl produzieren wolle. Das war der endgültige Beginn der Schokoladefabrik in Kittsee, denn schon bald wurde der Platz in Wien zu eng und man entschloss sich, wieder in die ursprüngliche Heimat des Firmengründers zurückzukehren.
"Und heute, 55 Jahre später sind wir eine Schokoladefabrik, die in den gesamten EU-Raum liefert, aber auch nach Australien, Kanada und Südafrika", so Juniorchef Peter Hauswirth. Während bei der riesigen Kühlanlage vorne noch Weihnachtsglocken herauskommen, fahren hinten schon Osterhasen hinein. "Wir müssen schon jetzt Osterhasen produzieren, weil Ostern heuer schon sehr früh ist, nämlich im März, sonst schaffen wir das alles nicht", erklärt Hauswirth.
Mit einem goldenen Hasen, den Hauswirth nachweislich seit 1962 in dieser Aufmachung produziert, gab es im Vorjahr Schwierigkeiten. Die Firma Lindt & Sprüngli begann ebenfalls vor einigen Jahren, einen Goldhasen mit rotem Mascherl zu erzeugen und ab 1995 in Österreich zu verkaufen. Das Unternehmen beansprucht jetzt das Markenrecht für diesen Goldhasen für sich und klagte im Vorjahr den Kittseer Betrieb.