Wien - Wer auf private Paketlieferanten vertraut, wird auch nicht immer glücklich. Diese Erfahrung machte zumindest Alexander R. aus Wien, der seit Wochen darauf wartet, vom Kurierdienst DHL einen beim Internetauktionshaus ebay ersteigerten Waschsauger zugestellt zu bekommen. Das Problem: Eine Ziffer seiner Postleitzahl ist falsch, die Sendung wurde bereits zweimal nach Deutschland zurückgeschickt.

"Mir ist völlig schleierhaft, was dort für Leute arbeiten", erbost sich der 34-Jährige. "Ich wohne in der Nußdorfer Straße, die ja in Wien nicht ganz unbekannt ist. Auf dem Paket steht als Postleitzahl allerdings 1190 statt 1090, und DHL ist nicht fähig, mich ausfindig zu machen", schildert er seine Sicht der Dinge.

Die Verkäuferin des Saugers habe in Deutschland vor rund fünf Wochen einen Paketshop mit dem Versand beauftragt, dieser wiederum den Kurierdienst (der von der Deutschen Post gekauft wurde). Das erste Mal wurde das Paket offenbar wegen der falschen Postleitzahl retourniert, die Verkäuferin musste neuerlich 18 Euro Porto zahlen. Doch auch der zweite Versuch schlug aus noch nicht eruierbaren Gründen fehl. Anhand der Identifikationsnummer kann R. im Internet verfolgen, dass sein Gerät seit Montag wieder in Deutschland liegt.

Bei DHL in Österreich gesteht man auf Anfrage ein, dass es sich "um eine extreme Situation" handelt. Allerdings könne eine falsche Postleitzahl immer Probleme machen, erklärt eine Mitarbeiterin. "Es gibt ein automatisches Sortierverfahren, da kann es passieren, dass die Sendung in ein falsches Depot kommt. Dort wird dann die Adresse nicht erkannt", wird erklärt.

Normalerweise würde die Lieferung eine Zeit lang gelagert und versucht, den Empfänger ausfindig zu machen. Warum in diesem Fall das Paket gleich zweimal zurückgeschickt wurde, kann sie nicht sagen. Interne Nachforschungen sollen die Sache aber klären. (moe, Der Standard, Printausgabe, 25.11.2004)