Nashville - Ein Geschworenengericht im US-Staat Tennessee hat den Autohersteller DaimlerChrysler zu einer Geldstrafe von 105 Millionen Dollar (80 Millionen Euro) verurteilt, weil ein unsicherer Minivan-Sitz zum Tod eines Babys bei einem Auffahrunfall geführt habe.

Das Unternehmen kritisierte das Urteil und wies daraufhin, dass seine Sitze die von US-Bundesbehörden und der Industrie gesetzten Sicherheitsstandards überträfen.

Vordersitz zusammengebrochen

Der Klageschrift zufolge saß der acht Monate alte Joshua Flax im hinteren Sitz eines Dodge Caravan, als bei einem Auffahrunfall der Vordersitz zusammenbrach und auf ihn stürzte. "Daimler weiß seit 20 Jahren, dass diese Sitze tödlich gefährlich sind und hat nie irgend jemanden gewarnt", sagte der Anwalt der Eltern, James Butler.

DaimlerChrysler-Sprecher Jason Vines sagte, ein rücksichtsloser Fahrer sei doppelt so schnell wie erlaubt auf den Wagen aufgefahren. Das habe den Tod des Kindes verursacht. "Wir teilen das Mitgefühl der Geschworenen für die Kläger", sagte er. "Diese Entscheidung ignoriert aber die Tatsache, dass DaimlerChrysler nicht diesen Unfall verursacht hat." (APA)