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Grafik: Archiv
Der Internet-, Telefonie- und TV-Anbieter UPC Telekabel geht in die Luft: "Vor Kurzem haben wir eine 3,5-GHz-WLL-Richtfunkfrequenz für ganz Österreich - mit Ausnahme Vorarlbergs - erworben und sind damit nicht nur Kabler, sondern auch Funker", so der österreichische UPC-Geschäftsführer Thomas Hintze im STANDARD-Gespräch.

Versorgung

Damit wirft sich auch die Österreichtochter des börsennotierten texanischen Breitbandkommunikationsunternehmens in die Schlacht um die Internetversorgung all jener Gebiete, die aus wirtschaftlichen Gründen mit kabelgebundenen Techniken nicht versorgt werden können.

Günstig

144.000 Euro hat die österreichische UPC dafür hingeblättert, ein Schnäppchen, sagt Hintze, im Vergleich zur Schweizer Schwester, die im Jahr 2000 für die gleiche Lizenz um die 90 Millionen Euro berappen musste. Mit dem Erwerb verbunden ist auch eine Ausbauverpflichtung bis 2007, der, versichert Hintze, auch nachgekommen werde. "Wir rüsten uns damit für das Jahr 2006." Vor diesem Zeitpunkt sieht er noch keine "Massenmarkt-Reife" entsprechender Endprodukte. Zunächst will UPC evaluieren, welcher Technologie-standard sich durchsetze. Dies müsse nicht unbedingt der vielerorts bevorzugte kabellose Funkstandard Wimax sein. Mit Wimax und verwandten Standards lassen sich deutlich höhere Datenübertragungsraten erreichen als mit WLAN, das in wenigen Jahren als Funkstandard abgelöst werden soll.

Konsolidierung

Das UPC-Engagement in Funktechnologien bedeutet aber auch, dass der Kabelausbau seitens des Unternehmens nicht mehr im bisherigen Maß forciert wird. "Unsere Strategie geht eher in die Richtung, bestehende Kabelnetze zu konsolidieren", so Hintze. In Österreich gebe es derzeit rund 250 "Kabler", viele darunter mit lediglich 3000 bis 4000 Teilnehmern. "Eine Konsolidierung im Kabelmarkt ist unumgänglich, auch um den Kunden eine echte Alternative zur Telekom Austria zu bieten." Für Übernahmen und Kooperation habe UPC genügend Geld in der Kassa. (DER STANDARD Printausgabe, 19.11.2004)