Wien - Die Österreicher haben 2004 deutlich mehr in Lebensversicherungen investiert als Vorjahr. Die durchschnittliche Jahresprämie stieg bei der Generali Versicherung kräftig um 18 Prozent auf 1.300 Euro, das sind um 200 Euro mehr als 2003.

Rund 50 Prozent aller bis Oktober bei der Generali Gruppe Österreich abgeschlossenen rund 50.000 neuen Verträge mit laufender Prämienzahlung waren Fondspolizzen, ein Drittel klassische Lebensversicherungen, auf die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge entfielen 14 Prozent, so Generali-Vorstand Ernst Schmid beim Pressegespräch am Mittwoch in Wien.

Die Nachfrage nach der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge sei zwar nach wie vor rege, die Begeisterung über die staatliche Förderung habe 2004 aber deutlich nachgelassen. Nach rund 32.000 Zukunftsvorsorge-Verträgen (inklusive Kooperationspartner RLB Oberösterreich) im Startjahr 2003 rechnet der Vorstandsvorsitzende der Generali Versicherung, Hans Peer, in diesem Jahr nur mehr mit rund 17.000 bis maximal 25.000 neuen Verträgen, je nachdem, wie der abschlussstarke Dezember ausfallen wird. Auch die durchschnittliche Jahresprämie ist deutlich gesunken, nämlich um gut 20 Prozent von 940 auf 730 Euro.

Generali-Performance zufrieden stellend

Mit der Performance könnten die Generali-Kunden aber sehr zufrieden sein: Seit dem Start betrage die Performance der Zukunftsvorsorge mit 20-jähriger Laufzeit inklusive Prämie 38,22 Prozent, exklusive Prämie 25,20 Prozent. Seit Jahresanfang liegt die Performance bei 25,5 bzw. 18 Prozent.

Laut Peer ist aber damit zu rechnen, dass die Performanceziffern nach dem diesjährigen boomenden Börsejahr in Wien im kommenden Jahr deutlich abnehmen werden.

Maßgeblichen Anteil am Comeback der fondsgebundenen Lebensversicherung hätten die mit Garantien ausgestatteten Produkte. Das Sicherheitsgefühl sei für die Österreicher von großer Bedeutung, zugleich wüßten 90 Prozent der Österreicher, dass sie in der Pension nicht ausreichend versorgt sein werden.

Nachholbedarf in Österreich

Trotzdem hat Österreich laut Peer beim Versicherungssparen gegenüber anderen europäischen Ländern noch immer einen deutlichen Nachholbedarf. Erst 19 Prozent der Österreicher hätten bereits einen Vertrag abgeschlossen, damit sei man in Europa eines der Schlusslichter. Peer sieht deshalb ein "enorm hohes Potenzial". Die Senkung der Versicherungssteuer von 4 auf 2 Prozent bilde dafür den richtigen Rahmen.

Insgesamt hat die Generali in Österreich einen Bestand von 770.000 Lebensversicherungsverträgen, davon 600.000 mit laufenden Prämienzahlungen. Der Marktanteil liegt bei über 11 Prozent, das bedeutet den dritten Platz. Zwei Drittel der Verträge sind klassische, ein Viertel fondsgebundene Lebensversicherungen und fünf Prozent Zukunftsvorsorge. (APA)