Die wahre Qualität

eines Autos erkennt man an der posthumen Erinnerung: Wofür wird man sich dieses Auto später einmal merken? Ein paar Antworten aus der Geschichte Citroëns:

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2CV:

Vollbärtige Besitzer und selbst genähte Vorhänge.

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DS:

Schönheit und Komplikation.

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AX:

Unverwüstliche Klapperkiste.

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Dem neuesten Modell

des Herstellers, dem C4, stehen drei Wege offen:
> Der mit dem Parfumspender.

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> Der mit der

fixen Lenkradnabe.

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> Der mit

dem Design.

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Nach Jahren

stilistischer Enthaltsamkeit hat Citroën wieder ein, nein: zwei Citroëns gebaut, die wie solche ausschauen. Ein wenig abweisend von vorn, mit glatten Flächen seitlich und überraschenden Elementen rundum. Wer hätte einen Dreitürer mit zwei geteilten Heckscheiben und serienmäßigem Heckspoiler nach Art eines Honda CRX ausgerechnet von Citroën erwartet?

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Der fünftürige

Zwillingsbruder tritt braver auf und zitiert mit dem Heck den kleineren C3, unterscheidet sich aber sonst kaum vom sportlichen Dreitürer: Gleiche Bein-und Kopffreiheit hinten, auch das Kofferraumvolumen differiert nur um acht Liter. Selbstverständlich lassen sich die Rücksitze zu einer ebenen Fläche umlegen, auch auf eine ausklappbare Gepäckraumtrennung am Ladeboden hat man nicht vergessen.

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Spannendes

im Innenraum: Die Nabe des Lenkrads steht fix, nur der (zweispeichige) Kranz lässt sich drehen. Auf der Nabe sind nennenswerte Bedienelemente griffgünstig untergebracht (Radio, Tempomat, Navi, sofern bestellt), außerdem ist die asymmetrische Form des Pralltopfs der effizienten Airbag-Funktion zuträglich. Und natürlich ist es auch ein guter Gag.

Detto

der serienmäßige Parfümspender: Kartuschen mit insgesamt neun verschiedenen Düften lassen sich in einen Slot am Armaturenbrett einhängen, auf dass der Gebläsestrom sie im Innenraum verteile. Selbstverständlich seien die Gerüche auf das Auto abgestimmt, wird versichert - ein Umstand, der bei den 20.000.000 (Zwanzig! Millionen!!!) verkauften Wunderbäumen pro Jahr in Europa ja keinesfalls garantiert ist.

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Unter all der Folklore

und Uniqueness versteckt sich Technik auf der Höhe der Zeit: Sechs Airbags, wovon die Kopfairbags bis in die hintere Reihe reichen. Vernünftiges Fahrwerk, sensible Lenkung, stabile Scheibenbremsen mit aller nötigen Elektronikunterstützung.

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Auf Wunsch

kann mitlenkendes Bi-Xenon-Licht geliefert werden, das die Kurven ausleuchtet wie seinerzeit die DS mit ihren mechanisch mitdrehenden Scheinwerfern, freilich viel heller und besser.

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Oder der Spurassistent,

der den Fahrer durch Rütteln am Fahrersitz (jeweils auf der Seite, wo er abzudriften droht) weckt, sollte er im Sekundenschlaf Linien überfahren, ohne zu blinken.

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Wenig Neues

hingegen bei Motoren und Getriebe: Drei HDI-Diesel (90, 109 und 136 PS, Letztere zwei serienmäßig mit Partikelfilter), vier Benzinmotoren (88, 109, 140 und 177 PS, dies freilich ausschließlich für die Topversion des Dreitürers).

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Die Preise

werden sich knapp unter jenen von VW Golf und Ford Focus orientieren, der günstigste Diesel wartet um 16.790 Euro ab Ende November beim Händler. (Urs Flaubert, AUTOMOBIL, 15.11.2004)

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Citroën

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