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In Namibia fanden 2004 Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Der Sieg der Regierungspartei SWAPO und des vom scheidenden Staatschef Sam Nujoma persönlich ausgesuchten Präsidentschaftskandidaten und bisherigen Landministers Hifikepunye Pohamba galt schon im Vorfeld als sicher.

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Sam Nujoma (re.) und Hifikepunye Pohamba in der Hauptstadt Windhoek im November 2004.

Foto: AP /Themba Hadebe

Namibia ist eine Präsidialrepublik mit Mehrparteiensystem. Der Staatschef wird alle fünf Jahre gewählt. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, der National Assembly mit 72 ebenfalls für fünf Jahre gewählten und 6 vom Präsidenten ernannten Mitgliedern, sowie dem National Council mit 26 Abgeordneten.

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Ein Armeeoffizier in Zivil bei Vorbereitungen für die Wahlen.

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Seitdem Namibia am 21.3.1990 die politische Unabhängigkeit erreichte, wird das Land von der ehemaligen Befreiungsbewegung "South West African People's Organisation" regiert. Der 75-jährige Nujoma ist seit der Unabhängigkeit des Landes 1990 Präsident und zieht sich nach drei Amtsperioden zurück.

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SWAPO-Wahlplakat in Windhoek.

Foto: AP /Themba Hadebe

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Vorausgegangen war ein Jahrhundert Kolonialherrschaft, zuerst als Kolonie Deutsch-Südwestafrika, nach Ende des ersten Weltkriegs wurde vom Völkerbund die ehemalige Kolonie als Mandat Südafrika übetrtragen.

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Herero bei einer Gedenkaufführung an den Vernichtungskrieg deutscher Kolonialtruppen (1904-1908) im damaligen Deutsch-Südwestafrika. Nach Schätzungen kamen zwischen 65.000 der 80.000 Herero und 10.000 der 20.000 Nama ums Leben.

Foto: APA/EPA/WIEBKE GEBERT

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Im August 2004 hatte die deutsche Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) bei einer Gedenkfeier zur Schlacht am Waterberg vor 100 Jahren eine deutsche Entschuldigung an die Herero und Nama gerichtet.

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Heidemarie Wieczorek-Zeul zwischen zwei Hereo Frauen in Okakarara, 250 km nordwestlich von Windhoek, am 14. August 2004.

Foto: APA/ EPA/WIEBKE GEBERT

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1954 verkündete Südafrika den Anschluss des Gebietes an das eigene Territorium und etablierte auch dort seine Apartheid-Politik. In den 60er Jahren forderten die Vereinten Nationen die Unabhängigkeit des Landes unter dem Namen Namibia. Südafrika weigerte sich allerdings, übergebene Gebiet aufzugeben.

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Herero Chief Kuaima Riruako (li) bei einer Gedenkzeremonie in Okakarara im 14 August 2004.

Foto: APA/EPA/WIEBKE GEBERT

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In den 70er und 80er Jahren kam zum erbitterten Guerilla-Krieg zwischen der South West African People's Organisation (SWAPO) und den vom Westen unterstützten südafrikanischen Streitkräften. Erst mit dem 1988 abgeschlossenen Friedensvertrag zwischen Angola, Kuba und Südafrika, das den Abzug kubanischer Soldaten aus Angola zur Bedingung für seinen Rückzug aus Namibia gemacht hatte, wurde unter Kontrolle der UNO der Unabhängigkeitsprozess des Landes in Gang gesetzt.

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Kubas Präsident Fidel Castro und Namibia's Präsident Sam Nujoma während eines Treffens in Havanna im Juni 2004.

Foto: APA/ EPA/Alejandro Ernesto

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Seither dominiert die ehemalige Befreiungsbewegung die Politik des Landes. 1994 konnte die SWAPO ihre Vormachtstellung ausbauen. Sie erlangte bei den Parlamentswahlen die für eine verfassungsänderung nötige 2/3-Mehrheit, bei den direkten Präsidentschaftswahlen wurde Nujoma mit mehr als 2/3 der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.

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Ein junger Anhänger der South West Africa People's Organization im Jahr 1999.

Foto: APA/AFP/ANNA ZIEMINSKI

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Die SWAPO gewann die ersten freien Wahlen im November 1989 mit 57% der Stimmen. Das im Februar 1990 etablierte Parlament wählte SWAPO-Präsident Nujoma zum ersten Staatspräsidenten.

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Nujoma während einer seiner letzten Wahlkampfreden.

Foto: Reuters/ Sven Torfinn

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Die Opposition ist hingegen zersplittert. Keinem ihrer Kandidaten werden Chancen auf das höchste Amt der Präsidialrepublik eingeräumt.

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Chef der Republikaner Henk Mudges während eienr Wahlkampfveranstaltung in Windhoek.

Foto: AP /Themba Hadebe

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In wirtschaftlicher Hinsicht ist Namibia vom Rohstoffexport, der exportorientierten Landwirtschaft und der Fischerei abhängig.

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Besonders abhängig ist Namibia von der Produktion und vom Export von Diamanten.

Foto: APA/EPA/FABRICE COFFRINI

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Über die Hälfte der wirtschaftlich aktiv tätigen Bevölkerung ist von der Landwirtschaft abhängig. Wassermangel setzt nicht nur letzterer gerade wegen des ariden Landes besonders enge Grenzen. Einige tausend kommerzielle private Großfarmen stehen zudem der kommunalen Landwirtschaft mit traditionellen Nutzungsrechten gegenüber.

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Dorfbewohner im Norden des Landes 2002.

Foto: APA/AFPI / ALEXANDER JOE

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Die bisher schleppend durchgeführte Landreform soll daher beschleunigt werden. Nujoma kündigte die Enteignung weißer Farmer gegen Entschädigung und die Umverteilung ihrer Güter an. Sein Nachfolger Pohamba ist bereit, diese Linie mitzutragen, und hat in diesem Zusammenhang betont, dass bisher keinem Landbesitzer die Lebensgrundlage entzogen worden sei. (APA/red/hag)

Foto: APA/EPA/ Borth