Die Sache

mit den Frauenautos und den Frauenverstehern und den Frauengefallern bis zum Gockelhaften ist ja etwas trotzdem Heikles.

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Trotzdem:

Hier darf berichtet werden, dass der STANDARD-Tester in den fünf Tagen des Besitzes des hier zu besprechenden Wagens einmal pro Tag Folgendes zu hören bekam: "Das ist aber ein wirklich schönes Auto." Von - zum Teil ihm unbekannten - Frauen. Von den bekannten wurde dann noch nachgehakt: "Ich dachte, du findest Sportwagen peinlich." - "Ja. Die anderen. Den nicht, der ist sehr schön." Na gut.

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Es gibt drei Gründe,

sich einen Wagen wie den neuen Mercedes-Benz SLK zuzulegen. Erstens: Man will selbst ein bisschen schöner werden. Das gelingt - zumindest subjektiv gesehen, aber darauf kommt es ja an. Er ist wie ein gut sitzender Anzug.

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Zweitens:

Auto fahren - und stauen - will man in einem geschmackssicheren Ambiente. Das bietet der SLK wahrscheinlich wie kein anderer in dieser Fahrzeugklasse. Weiches Leder, silberne Einfassungen der Armaturen.

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Wie gesagt:

wie ein gut sitzender Anzug. Dazu kommt: Der V6 röhrt wie ein Saxofon in den tiefen Lagen - ein Stilmittel, das auch im Jazz anzeigt: ich Alphamännchen.

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Drittens,

und hier kommen wir zum 272-PS-Sechszylinder: Ein Kollege schrieb unlängst, eine Ausfahrt mit diesem Gerät in den frühen Morgenstunden sei die zweitbeste Art, einen Tag zu beginnen. Ein wahres Wort.

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Dank des

gut sitzenden Anzuges wirkt der SLK weniger aggressiv, wenn er im Rückspiegel auftaucht (trotz "Formel-1-Schnauze"), er hat aber ordentlich Feuer. Gegenüber dem Vorgänger, dem SLK 320, wurde das Verhältnis zwischen Gewicht und Leistung um ein Fünftel verbessert.

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Obwohl

er dabei noch immer nicht so gut liegt wie der BMW Z4 oder der Porsche Boxster - was auch klar ist: Das versenkbare Blechdach des SLK bringt mehr Gewicht, aber dafür auch echte Ganzjahrestauglichkeit.

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Die Kurvenstabilität

ist hervorragend - die elektronische Stabilisierung greift so ein, dass man glaubt, man habe den Heckantrieb ganz alleine so gut unter Kontrolle. Jedenfalls bewahrt es einen ganz gut vor Dummheiten bzw. vor deren Konsequenzen.

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Fazit:

großartiger Benz mit Charme, mit sechs Zylindern noch im "vernünftigen" Bereich. (Leo Szemeliker)

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Zweite Meinung:

Nicht so scharf geschnitten wie der BMW Z4, spricht der SLK eine breitere Klientel an als der fahraktivere Bayer. Der SLK ist das alltagstauglichere, komfortablere Auto.

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Mit 3,5-Liter-V6

und supriger 7-Gang-Automatik ein Roadster zum Genussfahren. Formel-1-Schnauze? Stilistisch okay, der Gag; und wer denkt schon ständig an Motorsport. Schlicht perfekt: versenkbares Blechdach; der Trendsetter legte nochmal nach. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 5.11.2004)

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