"Girls crack it" hat Leitfaden herausgegeben, um Unternehmen zu motivieren, junge Frauen in Technik und Handwerk auszubilden
Redaktion
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Graz - Rund 70 Prozent aller weiblichen Lehrlinge finden
sich in nur fünf Lehrberufen wieder: Als Friseuse, Verkäuferin,
Sekretärin, Köchin und Servierkraft. Grund für die Bevorzugung
traditionell weiblich besetzter Arbeitsfelder seien Vorurteile sowohl
von Seiten der Mädchen als auch der potenziellen Dienstgeber, so
Djamila Rieger, Grazer Sprecherin des EU-Projektes "Girls crack it".
Unter dem Titel "Innovationsfaktor: weiblich" hat man nun einen
Leitfaden für Unternehmen erstellt, der Unsicherheiten und Fragen bei
der Einstellung junger Frauen in bisher männlich dominierte
Arbeitsbereiche beseitigen helfen will.
Frauen als Maschinenbauerinnen, Elektrotechnikerinnen,
Datenbankentwicklerinnen oder in anderen nicht
geschlechtsspezifischen Berufen sind auch im 3. Jahrtausend selten.
Fehlendes Technik-Verständnis von Seiten der Mädchen könne es nicht
sein, würden doch die Schülerinnen in den naturwissenschaftlichen
Schulfächern bessere Noten vorweisen, erläutert Rieger. "Der Einstieg
in so genannte nichttraditionelle Berufe ist für Mädchen und junge
Frauen ungleich schwieriger als für Männer", so die
Projektsprecherin.
Gründe für Berufswahl
Gründe für die ungleiche Geschlechterverteilung bei der Berufswahl
gebe es viele: Es herrsche von Seiten der jungen Frauen die Angst
vor, das traditionell männlich besetzte Arbeitsstrukturen den
Verbleib im Lehrberuf und den einhergehenden Lehrabschluss erschweren
könnten. Zudem herrsche oft Verständnislosigkeit gegenüber den
Problemen von Mädchen in nichttraditionellen Arbeitswelten von Seiten
der Betriebe, Eltern und anderen sozialen Instanzen. Da braucht es
dann nicht zu verwundern, dass eine vom Grazer Zentrum für Bildung
und Wissenschaft durchgeführte Befragung von rund 1.000 Schülerinnen
und Schülern gezeigt hat, dass nicht-traditionelle Berufe nur für ein
knappes Fünftel der Mädchen eine realistische Option darstellen
würden. "Hier liegt es an den Betrieben, die nötigen Voraussetzungen
für den Einstieg zu schaffen", so Rieger.
Vorteile gemischter Teams
Der neue Leitfaden will UnternehmerInnen motivieren, junge Frauen in
Technik und Handwerk auszubilden und von den Vorteilen zu
profitieren, die gemischte Teams bilden. Er wurde auf der Grundlage
von umfangreichen Befragungen von 42 Unternehmen bzw. über 100
Personen zu ihren Erfahrungen bei Lehrausbildung und Einsatz von
jungen Frauen in technischen und handwerklichen Berufen erstellt. Die
Broschüre enthält Anregungen, Tipps und Hintergrundinformationen für
die Zeit vor der Ausbildung, die gesamte Lehrzeit und danach.
Bezugsmöglichkeiten
"Innovationsfaktor: weiblich" ist kostenlos ab sofort erhältlich
als gedruckte Broschüre - bitte anfordern bei "Girls crack it", c/o Verein Mafalda - Glacisstraße 9, 8010 Graz
oder
als pdf-Dokument zum Herunterladen auf der Website:
"Girls crack it"
(APA/red)
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