Die letzten Vorkehrungen in Brasilien.

Sao Paulo - Der letzte WM-Lauf der Saison am Sonntag in Interlagos ist gleichzeitig der definitiv letzte Grand Prix für den britischen Rennstall Jaguar, der nach dem Formel 1-Rückzug des Mutterkonzerns Ford nach wie vor zum Verkauf steht. Als erster Anwärter auf eine Übernahme wird das mit russischen Geldern finanzierte Midland F1 Team gehandelt. Auch Christian Klien wird in Brasilien, der Heimat seines großen Jugend-Idols Ayrton Senna, ein letztes Mal an der Seite seines australischen Teamkollegen Mark Webber seine Runden im dunkelgrünen Boliden drehen.

Webber optimistisch

"Wenn Christian und ich ein problemfreies Wochenende haben, dann gibt es keinen Grund, weshalb wir nicht beide in die Punkte fahren sollten. Das wäre eine große Sache in unserem letzten Rennen für Jaguar", zeigte sich Webber, in der kommenden Saison bei Williams-BMW, vor seinem Abschied zuversichtlich. Im Vorjahr war der Australier in Brasilien vom dritten Startplatz aus ins Rennen gegangen, in einem chaotischen Regenrennen, in dem Jordan-Pilot Giancarlo Fisichella (ITA) letztlich am Grünen Tisch zum Sieger erklärt worden war, jedoch ausgeschieden.

"Ich hoffe, dass diesmal im Gegensatz zu Suzuka wieder einheitliche und einigermaßen berechenbare Bedingungen herrschen", spielte Klien hingegen auf die Verschiebungen durch den Taifun "Ma On" vor zwei Wochen in Japan an. "Natürlich werde ich alles versuchen, im letzten Saisonrennen eine entsprechende Leistung zu bringen. Ob es zu Punkten reichen wird, hängt aber auch stark vom Rennverlauf und den Ausfällen ab", gab sich der 21-Jährige, der bisher drei Zähler von einem sechsten Platz in Belgien zu Buche stehen hat, vorsichtig.

Klien im Land seines Idols

Klien freut sich aber dennoch auf sein erstes Rennen in Brasilien. "Ich war in meiner Jugend ein riesiger Fan von Ayrton Senna. Deshalb bin ich total aufgeregt, in seiner Heimat einen Grand Prix zu fahren", erzählte der Vorarlberger, der sich in seiner Heimat mit gezieltem Training der Nackenmuskulatur auf die physischen Herausforderungen, die die wellige Strecke im "Autodromo Carlos Pace" den Fahrern stellt, vorbereitet hat.

Währenddessen lobte Jaguar Racing-Direktor David Pitchforth trotz des bevorstehenden Verkaufs die Moral seiner gesamten Mannschaft: "Jeder ist stolz auf das Team und ist motiviert, die letzte Saison Jaguars mit Stil zu beenden. Ich hoffe, wir erzielen ein gutes Ergebnis und können unseren zukünftigen Eigentümer ein wenig beeindrucken", sagte Pitchforth, der zuletzt unermüdlich die Entwicklung eines wettbewerbsfähigen Autos für 2005 vorangetrieben hat.(APA)