Wirbeltiergenom gibt Aufschluss über Menschwerdung
Entzifferung der Chromosomen des Grünen Kugelfischs erlaubt Rückschlüsse auf menschliches Erbgut
Redaktion
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Paris/London - Französische Forscher haben das kleinste
bekannte Erbgut eines Wirbeltiers entziffert und damit auch neue
Einblicke in die Entwicklung des Menschen ermöglicht. Die
Entzifferung der 21 Chromosomen des Grünen Kugelfischs (Tetraodon
nigroviridis) mit mehr als 300 Millionen "DNA-Buchstaben" erlaube
Rückschlüsse auf das menschliche Erbgut, schreibt die Gruppe unter
der Leitung von Hughes Roest Crollius vom französischen
Forschungszentrum CNRS im Fachjournal "Nature".
Die oft als Zierfische gehaltenen Allesfresser enthielten
zahlreiche "Schlüsselgene", die bisher bei Fischen unbekannt waren,
und 900 zuvor unerkannte menschliche Gene. Für die meisten
menschlichen Gene gebe es zwei Gegenstücke im Genom des Grünen
Kugelfischs, heißt es. Bei den Vorfahren des Fischs habe es also
einmal eine Genverdoppelung gegeben. Die Erkenntnisse ließen darauf
schließen, dass der gemeinsame Vorfahr des Grünen Kugelfischs und des
Menschen - ein Knochenfisch, der vor mehr als 400 Millionen Jahren
lebte - zwölf Chromosomenpaare besessen habe.
Das Genom des Grünen Kugelfisches ist nur ein Achtel so
umfangreich wie das in menschlichen Zellen. Bestimmte Sequenzen sind
verkleinert. In den vergangenen 400 Millionen Jahren sei das Genom
des Grünen Kugelfischs nur zehn Mal in größerem Maße verändert
worden, sehr viel seltener als das des Menschen, hieß es. Die acht
bis 17 Zentimer langen Tropenfische bevorzugen Brackwasser und leben
in Flüssen und Sümpfen sowie küstennahen Meeren Süd- und Ostasiens. (APA)
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