Nachfolger gesucht: Verträge von Rudolf Fischer, Boris Nemsic, Heinz Sundt und Stefano Colombo (von links nach rechts) laufen aus.

Foto: Telekom Austria
Bei der Telekom Austria (TA) hat am Vormittag eine vorentscheidende Aufsichtsratssitzung über die künftige Zusammensetzung des Vorstands begonnen. Die Aufsichtsräte beraten dabei, ob ein Headhunter nach potenziellen Nachfolgern für den amtierenden Vierervorstand suchen soll. Wird ein Headhunter eingesetzt, würde das wohl einen Wechsel in der Telekom-Führung im kommenden Jahr nach sich ziehen, hieß es aus Unternehmenskreisen zu Beginn der Sitzung.

Verträge laufen aus

Die Verträge der amtierenden Telekom-Vorstände - Generaldirektor Heinz Sundt, Festnetz-Chef Rudolf Fischer, Mobilfunk-Chef Boris Nemsic und Finanz-Vorstand Stefano Colombo - laufen Mitte April 2005 aus. Während Nemsic und Fischer, der erst kürzlich überraschend seine Kandidatur für den ÖBB-Chefsessel zurückgezogen hatte, bei der Telekom fest im Sattel sitzen sollen, soll das Finanzministerium bei Generaldirektor Sundt seit längerem auf eine Ablöse drängen. Die Gewerkschaft ist allerdings dagegen und auch einige Kapitalvertreter sollen sich gegen entsprechende Pläne des Haupteigentümers ausgesprochen haben.

Hintergrund ist laut Medienberichten ein Streit um zu viel bezahlte Dienstgeberanteile. Die Telekom hat vom Finanzministerium unter Berufung auf aktienrechtliche Pflichten 250 Mio. Euro zurückgefordert. Finanzminister Karl-Heinz Grasser soll die Rückzahlung aber verweigert haben. Eine Ausschreibung der Sundt-Nachfolge wäre nicht notwendig, da der Staat über die ÖIAG nur noch 47,2 Prozent - also unter 50 Prozent - hält.(APA)