Für den Reisenden ist in der Folge der Flughafen die Endstation, er bezieht in der Transithalle Quartier. Was anfangs nicht mehr als eine Notlösung ist, wird bald zum Dauerzustand, weil sich der Gestrandete, eine Mischung aus Forrest Gump und Bartleby, von seiner Mission einzureisen, nicht abringen lässt. Der Nicht-Ort des Transits wird damit zur Ersatzheimat. Sie bietet genug Gelegenheiten, zu etwas Geld zu gelangen, und die multikulturelle Gemeinde der hier Dienstleistenden überwindet anfänglichen Argwohn und schließt den Ankömmling in die Arme.
Wärme setzt sich durch
The Terminal liegt eine wahre Geschichte zugrunde: Der Iraner Merhan Karimi Nasseri kam 1988 am Pariser Flughafen ohne Papiere an und lebt heute noch dort. Die existenzielle Dimension dieses Falles interessiert Spielberg jedoch so wenig wie die politische. Er sucht den komisch zugespitzten Konflikt mit dem örtlichen Sicherheitschef, dem Repräsentanten des Staates, der dem Dauergast mit Überwachungskameras nahe rückt. Doch dieser kalte Blick richtet nichts aus gegen die menschelnde Wärme, mittels der Navorski unterdessen Allianzen bildet.
Seine Begegnungen mit einer Stewardess (Catherine Zeta Jones), die immer noch auf den Richtigen hofft, zeigen am deutlichsten, worauf The Terminal hinaus will: Es geht um die Grunderfahrung des Wartens, ein wenig wie in Casablanca; um den von außen erwirkten Aufschub des Glücks, ein wenig wie in Arbeiten Frank Capras - allein die bitter-süße Zusammenführung von Komödie und Melodram mag Spielberg nicht gelingen. Will der Film witzig sein, wirkt er plump; umgekehrt kippen dramatische Momente schnell um ins Sentimentale.