Ein Studentenkonto kommt teuer, wenn man ins Minus rutscht. Ein AK Test bei 10 Banken zeigt: Kontoführung und Bankomatkarte sind meist kostenlos. Wer jedoch sein Konto überzieht, muss mit erheblichen Zinsen und Spesen rechnen. Die Überziehungszinsen machen bei einer Überziehung innerhalb des vereinbarten Kontorahmens zwischen saftigen 7,125 und 9,5 Prozent aus. Wer über dem vereinbarten Rahmen überzieht, zahlt üblicherweise noch zusätzlich 5 Prozent an Überziehungszinsen. Die AK rät den Studenten, auf die Höhe des Überziehungsrahmens zu achten und Zinsen auszuverhandeln.

Die AK hat Studentenkonten bei der Oberbank, Hypo NÖ, Hypo Tirol, Bank Burgenland, Raiffeisen NÖ-Wien, Easy Bank, Bawag, PSK, Bank Austria und Erste Bank analysiert. Die Banken werben um die rund 200.000 Studenten mit einigen "Zuckerln", z.B. es wird der Mitgliedsbeitrag der Österreichischen Hochschülerschaft bezahlt, oder es werden 10 Euro zu jedem neuen Studentenkonto gesponsert. Die Kontoführung ist bei einem Studentenkonto meistens kostenlos, bei einer Kontoüberziehung sind jedoch Kontoführungsgebühren möglich. Eine Bankomatkarte ist auch oft gratis beim Konto dabei, aber manchmal nur für ein Jahr.

Studenten sollten darauf achten, dass erhebliche Zusatzspesen anfallen können - beispielsweise bei Überweisungen mit einem Beleg (z.B. 0,25 Euro) oder Bareinzahlungen bis zu 4 Euro oder bei einer Änderung oder Löschung eines Dauerauftrages bis zu 2 Euro. Wer sein Konto innerhalb des vereinbarten Kontorahmens überzieht, muss im Schnitt 9 Prozent Überziehungszinsen zahlen. Die Banken verlangen zwischen 7,125 (Oberbank) und 9,5 Prozent (Bawag, PSK, Bank Austria, Erste Bank). Wer z.B. mit 2.000 Euro im Dauer-Minus ist, zahlt bei 9 Prozent Überziehungszinsen enorme 217 Euro Zinsen und Spesen im Jahr.

Wer über dem vereinbarten Rahmen überzieht, muss zu den ohnehin schon saftigen Minuszinsen nochmals 5 Prozent Überziehungszinsen hinzurechnen. Fazit: Die Überziehungszinsen für Studenten sind kaum niedriger als auf normalen Gehaltskonten. Hingegen positiv: Die Guthabenszinsen sind am Studentenkonto besser als am Gehaltskonto. Für ein "Plus" am Konto geben die Banken zwischen 0,125 (Hypo Tirol) und 2 Prozent (Bank Burgenland) Zinsen.

Tipps für Studenten: ´

+ Achten Sie auf Zinsen, mögliche Spesen und Leistungen.

+ Vereinbaren Sie einen Überziehungsrahmen, um sehr teure Überziehungszinsen über dem Rahmen zu vermeiden. + Überziehungszinsen sind meist verhandelbar.

+ Fragen Sie nach dem Alterslimit: Üblicherweise gelten für Studentenkonten Alterlimits von 27 bis 30 Jahren, danach wird auf ein "normales" Gehaltskonto umgestellt. Falls das passiert: Zinsen neu verhandeln.

+ Achten Sie auf den Studiumsnachweis: Studieren Sie nicht mehr, wird auch das Konto umgestellt. Manche Banken verlangen jedes Semester eine Inskriptionsbestätigung.