Carlo Wolf - der neue Chef con Cisco-Österreich

Große Ziele hat sich der neue Österreich-Chef des US-Technologiekonzerns Cisco , Carlo Wolf, gesetzt. Er will 2005 den Umsatz in den Wachstumsmärkten Internet-Telefonie ("Voice over IP", VoIP), Online-Sicherheit, drahtlose Netzwerke (WLan), Storage und Breitband-Internet von derzeit rund 16 auf 25 Prozent erhöhen. Im klassischen Kerngeschäft - im wesentlichen der Bereich Internet-Router - will Wolf den Marktanteil halten. Der Mitarbeiterstand von 60 Personen soll konstant bleiben, das zusätzliche Geschäft soll durch Produktivitätssteigerung mittels Technologieeinsatz erzielt werden.

VoIP-Marktanteil von 50 Prozent

Derzeit hat Cisco Österreich einen VoIP-Marktanteil von 50 Prozent, im Sicherheitsbereich seien es 30 Prozent, so Wolf. In beiden Märkten will man stärker als der Markt wachsen, welchen Mitbewerbern Wolf dabei die meisten Anteile abjagen will, wollte er nicht kommentieren - ebenso wie die Bilanzzahlen zu Österreich und der Region Zentral und Osteuropa, zu der Österreich gehört und die von der Schweiz aus verwaltet wird. Nicht überrascht sei man jedenfalls vom gestern verkündeten Verkauf des Mitbewerbers Tenovis, man betrachte alle Konkurrenten mit einer "gesunden Paranoia", so Wolf schmunzelnd.

Lobbying

Im Verkauf will der langjährige Cisco-Manager die Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern "intensiveren", über Veränderungen im Partnerbereich sei es aber noch zu früh zu urteilen. Verstärken will er auch das politische Lobbying, schließlich bestehe der Standortfaktor Infrastruktur aus mehr als "Straßen und Schienen". Er verwies darauf, dass die Länder in Osteuropa zum Teil sehr intensiv in Breitband-Internet und die Umrüstung auf IP-Telefonie investieren würden. Er geht davon aus, dass bis 2010 ein Großteil der Ballungsgebiete mit Internet-Telefonie ausgestattet ist.

Der 40-jährige Wolf hat im September 2004 den Chefposten bei Cisco Österreich übernommen. Der gebürtige Mainzer (Deutschland) ist seit zehn Jahren bei dem "Vater des Internets" beschäftigt und hatte zuvor Top-Management-Positionen in Deutschland und Italien inne.(apa)