"Gretchen" im Faust und Landarzt-Mutter
Zwei Rollen zogen sich wie der berühmte rote Faden durch das Leben von Weissgerber: Das Gretchen in Goethes "Faust" und die "Landarzt"-Mutter Olga Mattiesen. Die erste große Rolle in ihrem abwechslungs- und erfolgreichen Schauspielerleben hatte sie ihrem Talent und wohl auch ihrem Lehrer Gustaf Gründgens zu verdanken, der die blutjunge Darstellerin kurz vor Kriegsbeginn auf die Bühne des Berliner Staatstheaters holte. Später war die Königsberger Tierarzttochter vor allem auf dem Bildschirm präsent, wo sie in Serien wie "Der Landarzt" ein Millionenpublikum anrührte.
Lessings "Minna von Barnhelm" führte sie um die Welt
Erstmals spielte Weissgerber ihre spätere "Paraderolle" als 19-Jährige unter der Regie von Otto Falckenberg an den Münchner Kammerspielen. Weitere Stationen ihres großen Gretchen-Erfolges waren Düsseldorf mit Gründgens als Mephisto und Paul Hartmann als Faust, bevor sie 1957 in der legendären Gründgens-Inszenierung "Faust I" am Deutschen Schauspielhaus Hamburg das Gretchen verkörperte. Doch nicht nur Goethes wohl berühmteste Mädchenfigur schien ihr wie auf den Leib geschrieben, auch andere anmutige Frauen der Klassiker- Literatur machte sie sich erfolgreich zu eigen. So führte sie 1968 Lessings "Minna von Barnhelm" auf einer Tournee einmal um die Welt.
Nach langen Jahren in der Oberliga deutscher Bühnen, neue Heimat im Fernsehen