Salon sans surprises,

Salon ohne Überraschungen, so etwa wäre der Pariser Autosalon diesmal zu charakterisieren. Alles schon gesehen im Vorfeld, der Großteil der Neuheiten sogar bereits getestet. Auffällig, dass es nicht einmal das übliche Showcar-Wettrüsten gibt. Der Sparstift regiert.

foto: der standard/stockinger

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Der schwächelnden Autokonjunktur

begegnen speziell die europäischen und asiatischen Konzerne mit anhaltender Modelloffensive. Dabei kristallisieren sich für Paris vier Schwerpunkte heraus: Raumkonzepte in jeder Größenordnung, weitere wichtige Neuzugänge in der Golf-Klasse (Ford Focus, Citroën C4, BMW 1er etc.), ein paar pfiffige Kleinwagen (3-türiger Colt, Suzuki Swift, CityRover etc.) - sowie viele bunte Sportwagen.

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Raumkonzepte?

Egal, welch schwammige englische Begriffe die Trendmacher sich auch einfallen lassen - Mini-, Kompakt-, Mikrovans, Crossover, SUV, Station Wagon - alle wollen immer nur das eine: Raum. Möglichst viel und praktisch und flexibel nutzbar.

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Interessant,

ganz allgemein: Die Themenführerschaft scheint nach dem Piëch-Jahrzehnt (TDI, 3-Liter-Auto etc.) langsam ins Linksrheinische zu wechseln. Denn die medienrelevantesten Themen kommen derzeit aus Frankreich. Beispiele: Pfiffige Raumkonzepte à la Renault Modus, Diesel-Partikelfilter, 5000-Euro-Auto etc.

foto: der standard/stockinger

Neben Raumkonzepten

wecken vor allem sportliche Modelle Begehrlichkeiten. Die wahren Leidenschaften bedienen immer mehr Hersteller mit immer sportlicheren Modellen. Mythos Ferrari: F430 heißt der Maraneller Neuzugang.

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Den Nachfolger

des F360 Modena befeuert ein 4,3-Liter-V8 mit 490 PS (Spitze: 315 km/h). Kommt auf smarte 180.000 €, erste Auslieferungen in Österreich Anfang 2005.

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Übrigens:

Maserati wird 90, die Firma feiert dies mit einem limitierten Spyder-Sondermodell.

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Porsche

runderneuert seinen "Einsteiger", den Boxster. Wichtigste äußere Neuerung: Die "Spiegeleier" weichen klassischen Rundscheinwerfern. Für die Motoren gab's eine Kraftkur, der 2,7er leistet jetzt 240 PS, der 3,2er im Boxster S 280 PS. Ab 27. November in Österreich, Preise zwischen 51.500 und 66.400 €.

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Nissan

bringt den 350Z endlich auch als Roadster. Kommt enorm schnittig daher, fährt mit dem bewährten 3,5-l-V6 (280 PS) und im Übrigen halt oben ohne. Wird ca. 45.000 € kosten. Ab Februar 2005.

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BMW

wiederum stattet nun auch das 3er-Cabrio mit Diesel aus: Ab Jänner 2005 ist der offene 320Cd (150 PS) verfügbar, kostet 41.200 € aufwärts. Über die furiose M5-Neuauflage haben wir bereits berichtet, darum nur so viel: V10 mit 507 PS, ab 103.650 €, ab Anfang 2005.

foto: der standard/stockinger

Ebenfalls

auf Basis der normalen Limo pirscht sich der Mazda6 ins Sportrevier: Der scharfe MPS kommt mit 2,3-Liter-Benzindirekteinspritzer daher. Leistet (sich) 260 PS und Allrad permanent, kommt im Sommer 2005 und wird laut Mazda "deutlich unter 45.000 €" kosten.

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Und die Hausherren?

Zeigen zwei fetzige Studien. Peugeot hat mit dem 907 eine supergeile Superflunder auf den Stand geschlenzt, leider nur eine "Fingerübung" der Designer mit V12-Front-Mittel-Motor und 500 PS.

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Und Renault

macht sich Gedanken über ein viersitziges Luxussportcoupé. Immerhin: Der Fluence soll Vorbote künftiger Serienmodelle sein.

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High Noon schließlich bei den Kompakten:

Hier ist Opel bei den jüngsten Astra-Derivaten voll auf Spurt abonniert. Zwei 3-Türer, einer schnittiger als der andere. Praktisch startbereit ist der panoramaverglaste Astra GTC, Opels Frühlingsbote 2005.

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Und dann

gibt's da noch eine Kampfansage an die diversen GTIs dieser Welt: Astra HPC, 240 PS aus 2,0-l-Turbo. Noch als "Studie" bemäntelt, ist doch gewiss: Hier steht der künftige obersportliche OPC-Astra.

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Kommt leider

erst Ende '05. Schon ab Mitte Oktober 2004 ist hingegen der Astra Caravan verfügbar. Laderaum: 500 bis 1590 Liter. Vier Motoren, Leistungsspektrum: 80 bis 200 PS. Preise: ab 17.100 €.

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Apropos GTI: Golf.

Version Nr. 5 der Volkssport-Ikone ist fertig. Mit ersten Auslieferungen ist gegen Jahresende zu rechnen, unterwegs ist man dann mit 200-PS-Turbo-Benzindirekteinspritzer, also 2,0 FSI. Preise? Ab 27.520 €.

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Besonders

gefällig herausgearbeitet ist der Kühlergrill, der künftig in mannigfachen Variationen alle VW-Konterfeis ziert.

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Rechnet man übrigens

die Repräsentanten der Premium-Hersteller hinzu, zeigt sich die Golf-Klasse breit aufgestellt wie nie zuvor. Es herrscht dramatisches Gerangel, seit neben Mercedes (A-Klasse), Audi (A3, neuerdings auch als 5-türiger Sportback) auch BMW mit dem 1er präsent ist.

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Mit ein Grund für Alfa,

den 147 modellzupflegen (kommt Jänner 2005). Außen wurde behutsam Hand angelegt, am auffälligsten ist die variierte Front, unterm Blech wurde besonders Augenmerk auf Fahrwerksoptimierung gelegt. Neu im Angebot ist ein 150-PS-Diesel aus dem Fiat-Regal. (Andreas Stockinger/red, AUTOMOBIL, 1.10.2004)

Link
Mondial de l’Automobile Paris
bis 10. Oktober 2004

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