Die "Formule 1" Hotelkette, ebenfalls Teil der Accor-Gruppe, gehört zu den günstigsten Möglichkeiten zu übernachten. "Formule 1" ist noch nicht in Österreich noch nicht vertreten.

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Wien - Die größte europäische Hotelkette Accor, die sich auch in Österreich mittlerweile zum Marktführer unter den Hotelbetreibern gemausert hat, ist hier zu Lande weiter auf Expansionskurs. Am Freitag wird in Wien mit einem Ibis in der Schönbrunnerstraße das 27. Hotel der französischen Gruppe in Österreich eröffnet, bis Ende 2005 sollen mindestens weitere drei Betriebe dazu kommen, kündigte der Generaldirektor von Accor Österreich, Hans-Michael Leise.

Unter der anhaltenden Wirtschaftsschwäche, die der Tourismusbranche vielerorts zu schaffen macht, scheint die Gruppe in Österreich nicht zu leiden. "Wir haben seit dem zweiten Halbjahr 2003 eine Erfolgswelle, die Geschäfte laufen vor allem in der Stadthotellerie sehr gut", betonte Leise. Die Auslastung sei von Jänner bis August 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 69 auf 74 Prozent gestiegen, der Umsatz um 8 Prozent auf 54 Mio. Euro. Die Preise habe man zumindest gehalten oder sogar leicht erhöht. Für das Gesamtjahr 2004 sei in der Hotellerie ein Umsatzplus von 81 auf 85 Mio. Euro geplant. Auch auf der Ertragsseite schreibe Accor in Österreich "sehr gute Ergebnisse", so Leise.

"Weiße Flecken" in Kärnten und das Burgenland

Bis Ende 2005 plant Accor in Österreich die Eröffnung eines Ibis-Hotels in Innsbruck, eines Mercure und eines Etap in Graz, womit die Zimmeranzahl von derzeit 3.830 (inklusive dem neuen Ibis in Wien) auf 4.074 steigen wird. In Wien würden derzeit weitere Standorte für ein Sofitel und zwei Novotels gesucht, so Leise. "Weiße Flecken" für Accor sind bisher Kärnten und das Burgenland.

Handlungsbedarf ortet Leise bei den im internationalen Vergleich niedrigen Hotelpreisen in Wien: "Wir müssen uns stärker als wertvolle Stadt positionieren, der Gast darf nicht den Eindruck einer Billigstadt haben". Die Wiener Hotellerie sollte vor allem bei den im Markt üblichen Preisreduktionen für Reisegruppen, Kongresstouristen und Firmenkunden zurückhaltender sein und die in den Prospekten angegebenen Zimmerpreise auch tatsächlich verlangen. Änderungsbedarf sieht Leise auch bei den Ladenöffnungszeiten etwa punkto Sonntagsöffnung in Wien: "Kultur alleine kann's nicht sein".

Wachstumspotenzial in Osteuropa und China

Die Accor-Gäste in Österreich teilen sich zu je 50 Prozent in Geschäfts- und Privatreisende, Hauptherkunftsmarkt ist Österreich neben Deutschland. Wachstumspotenzial sieht Leise bei Gästen aus Osteuropa und China. "Da versprechen wir uns einiges davon", so Leise. Ein Vorteil dabei sei, dass Accor in Osteuropa und auch in China mit Hotels bereits gut vertreten und die Marke bekannt sei. Speziell für chinesische Gäste stattet Accor derzeit die Betriebe mit chinesischen Zeitungen und chinesischen Fernsehkanälen aus. Der Anteil der Osteuropa-Gäste an den Nächtigungen beträgt derzeit neun Prozent, stärkste Herkunftsnation sind die Russen.

Accor ist in Österreich mit den Marken Dorint Sofitel, Sofitel, Dorint Novotel, Novotel, Mercure, Suitehotel, Ibis, Etap und Youthhotel vertreten. 14 der 27 Hotels sind in Wien, vier in Salzburg, zwei in Graz, drei in Linz, eines in Bregenz sowie eines im Tiroler Seefeld. 2003 wurden in Österreich 1,4 Mio. Nächtigungen verzeichnet. Pro Jahr investiert Accor in Österreich 3 bis 6 Prozent des Umsatzes, die Mitarbeiterzahl in der Hotellerie liegt bei 850. Neben der Hotellerie ist Accor in Österreich mit dem Geschäftsreiseanbieter Carlson Wagonlit Travel und der Compagnie des Wagons-Lits sowie mit Gutscheinen für Mittagsverpflegung, Incentive und Kinderbetreuung tätig.(APA)