Seit längerem schon sind die Dienstagabende für Seifenopernralleys reserviert,

die es in sich haben. Der Soap-Opera-Addict hängt sich um 21.15 Uhr mit "Sex and the City" ins Fernsehnetz und bleibt danach gleich auf Kanal Pro Sieben, um die herrlich-zynische Ärzteserie "Scrubs" (Bild) zu absorbieren. Ist diese zu Ende, wird flugs auf Vox umgeschaltet, wo erst seit einem knappen Viertelstündchen die Serie "Six Feet Under – Gestorben wird immer" läuft.

Foto: ProSieben/Touchstone

"Six Feet Under" ist die wohl intellektuellste Soap,

auf alle Fälle die mit der besten Bildsprache. Kurz vor halb zwölf ist man dann streichelweich fürs Bett, aber voll gefüllt mit schrägen Schicksalen und tollen Sagern.

Foto: Vox/VP

Leider kommen solche Schicksale in der Realität nie vor, und die tollen Sager würde man sich nie zu sagen trauen, selbst wenn sie einem schnell mal einfielen.

Foto: Vox/VP

Wegen des wenig klugen Sendestundenplans

des ORF ("Sex and the City" fängt dort erst um 22.50 Uhr an), ist der ORF bei diesen Dienstagralleys selten dabei, obwohl seine Karten dank fehlender Werbeunterbrechungen eigentlich gut wären. "Sex and the City", das sei den Programmmachern gesagt, ist wesentlich harmloser als das, was ab und an am Nachmittag oder im Hauptabendprogramm über den Bildschirm flimmert. Für die Freunde von Serien spielt der ORF am Dienstag derzeit nur um 18 Uhr eine Rolle, wenn Malcom gesendet wird, eine Serie über ein geniales Kind mit einer Furie als Mutter und dumben Brüdern. Alles in allem: Es gibt schlechtere Abende als diese Dienstage. (ruz/DER STANDARD, Printausgabe, 30.9.2004)

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