Am Nachmittag tragen die "Musiker in eigener Sache" ihren Quotenwunsch bei einer Anhörung im Bundestag vor. "Wir sind von acht europäischen Ländern umgeben, die die Quote wollen", sagte der Sprecher der Kampagne, Jim Rakete. Deutschsprachige Musik mache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nur noch 1,2 Prozent des Programms aus, im Privatfunk liege der Wert noch niedriger. Wie hoch die angestrebte Quote liegen solle, wollte Rakete nicht beziffern. Als Vorbilder nannten die Künstler Länder wie Frankreich, wo das Programm seit acht Jahren zu 40 Prozent aus heimischer Produktion stammen muss.
"Keine Diskriminierung, sondern Chancengleichheit"
Die Musiker machten die Redakteure der Radiosender für die schlechte Lage der deutschen Musikwirtschaft verantwortlich. "Man kann sich als deutschsprachiger Künstler auf den Partner Radio nicht mehr verlassen", sagte Hartmund Engler, der Sänger der Pop-Gruppe Pur. Seine Band landete im vergangenen Jahr mit "Ich denke an Dich" ihren ersten Nummer-Eins-Hit. "Aber die Radios haben ihn praktisch nicht gespielt." Junge Künstler hätten deshalb keine Chance, bekannt zu werden und mit Popmusik ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.