Washington - Ein Konsortium von Rüstungsfirmen aus den USA und Europa unter Beteiligung des deutsch-französischen EADS-Konzerns hat einen milliardenschweren Auftrag zur Entwicklung eines Nachfolgesystems für das US-Luftabwehrsystem Patriot erhalten. Das Konsortium mit dem Namen MEADS International werde vom US-Konzern Lockheed Martin geführt, sagte eine MEADS-Sprecherin am Dienstag in Washington. Der Gruppe gehörten neben Lockheed und EADS die italienische MBDA und die deutsche LFK-Lenkflugkörpersysteme, eine gemeinsame Tochter von EADS und MBDA an.

Der Auftrag für das System MEADS (Medium Extended Air Defense System) mit einem Wert von drei Milliarden Dollar (2,43 Mrd. Euro) sei von der NATO-Organisation NAMEADSMA vergeben worden. Die Kosten für das Projekt würden zu 55 Prozent von den USA, zu 28 Prozent von Deutschland und zu 17 Prozent von Italien getragen.

"Der Auftrag verpflichtet die Partnernationen auf eine wegweisende neue Generation der Luft- und Raketenabwehr, die in der Anschaffung und Instandhaltung weniger kostet," sagte der Präsident von MEADS International, Jim Cravens. Das neue System wird Lockheed-Vertretern zufolge leichter zu transportieren sein als Patriot und nur halb so viel kosten. Es könne zur Abwehr taktischer ballistischer Geschosse, von Marschflugkörpern, unbemannten Fluggeräten, Flugzeugen und von Massenvernichtungswaffen eingesetzt werden. (APA/Reuters)