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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd
Essen - KarstadtQuelle wird sich im Zuge seiner radikalen Sanierung von einem erheblichen Teil seiner Warenhäuser und Fachgeschäfte trennen. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern wegen des Umbaus mit einem Vorsteuerverlust (Ebta) von bis zu 1,34 Mrd. Euro. Die Anleger könnten für 2004 und 2005 daher nicht mit einer Dividende rechnen, teilte der Konzern am Dienstag in Essen mit.

Bei seinen Immobilien erwäge KarstadtQuelle die Auslagerung in ein börsennotiertes Unternehmen, hieß es. Angaben zur Höhe des Personalabbaus machte Konzernchef Christoph Achenbach zunächst nicht.

89 Warenhäuser für das Kerngeschäft

KarstadtQuelle wolle sich möglichst schnell von 77 kleineren seiner insgesamt 180 Warenhäuser trennen oder sie zunächst in einer eigenen Gesellschaft fortführen, kündigte Achenbach an. 89 Warenhäuser würden auch in Zukunft zum Kerngeschäft zählen. Die Fachketten wie die Bekleidungshäuser SinnLeffers und Wehmeyer, die Sportgeschäfte Runners Point und Golf House sollen verkauft werden.

Die im Nebenwerteindex MDax der Börse notierten Aktien von KarstadtQuelle, die am Vortag zeitweise neun Prozent an Wert verloren hatten, drehten am Morgen leicht ins Plus auf 13,50 Euro.

"Historischer Solidarpakt"

KarstadtQuelle-Chef Christoph Achenbach sprach am Dienstag von einem "historischen Solidarpakt" zwischen Management, Belegschaft, Anteilseignern und Banken, der die Zukunft des Konzerns sichern soll. Die Belegschaft trage den Kurs der Neuausrichtung und die harten Konsolidierungsmaßnahmen mit.

Nähere Angaben etwa zu einem Stellenabbau oder Entlassungen machte er zunächst nicht. Das Management werde unter anderem durch Kürzung bei Gehalt und Urlaub einen Restrukturierungsbeitrag leisten. (APA/Reuters/dpa)