Salzburg - Die Salzburger SPÖ denkt auch nach dem ersten Treffen des von Erzbischof Alois Kothgasser initiierten Forum neues Leben nicht daran, ihre Position in der Abtreibungsfrage aufzuweichen: "In diesem Jahr wird eine Entscheidung fallen", bekräftigte am Montag ein Sprecher von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller im STANDARD-Gespräch.

Jeder Salzburgerin müsse es möglich sein, in einem öffentlichen Krankenhaus "kostengünstig, anonym sowie mit bestmöglicher medizinischer und psychologischer Betreuung" eine Abtreibung durchführen zu lassen. Die Standortfrage sei zwar nicht entscheidend, Burgstaller lehnt aber eine eigene Abtreibungsklinik ab. Diese könnte "radikale Elemente" anziehen.

Für den designierten Salzburger VP-Chef, Landeshauptfraustellvertreter Wilfried Haslauer, kommt die unnachgiebige Haltung der SPÖ etwas überraschend. Er geht davon aus, "dass in der Frage noch keine Entscheidung gefallen ist". Das von ihm in den Raum gestellte rasche Ende der Koalition mit den Sozialdemokraten, für den Fall das die SPÖ an ihrem Ziel festhalte, sei daher "noch nicht aktuell".

In mehreren Arbeitskreisen soll nun weitergearbeitet werden. Im Frühjahr will sich das erzbischöfliche Forum dann erneut treffen. (neu/DER STANDARD, Printausgabe, 28.9.2004)