Wien - 1996, als zum letzten Mal die "Wiener Geschäftsstraßenanalyse" durchgeführt worden war, "gab es quasi kein einziges Fachmarktzentrum in Wien", sagt Roman Schwarzenecker vom Handelsberatungsunternehmen Standort+Markt. Heute hat diese Handelsform - im Wesentlichen: mittelgroße Einzelmärkte um einen Parkplatz herum gebaut, ohne gemeinsames Dach - in der Bundeshauptstadt 300.000 Quadratmeter. Dies geht aus der Analyse 2004 hervor, die Standort+Markt gemeinsam mit dem Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien im heurigen Mai erarbeitet hat.
Die Entwicklung in Wien kann symptomatisch für ganz Österreich gesehen werden: Die klassischen Einkaufsstraßen in den Städten verlieren, die Einkaufszentren auf der grünen Wiese gewinnen, die Fachmarktzentren boomen und haben einen Anteil an der Gesamtfläche von rund 16 Prozent, was ungefähr im Österreich-Schnitt liege, so Schwarzenecker. In Wien sieht die Situation so aus: Die Einzelhandelsverkaufsfläche in den 23 betrachteten Geschäftsstraßen liegt zurzeit bei etwa 702.000 Quadratmetern - zwölf Einkaufszentren sind dabei in diese Straßen integriert (Beispiel: Kaufhaus Steffl, Gerngross Mariahilfer Straße). Das ist ein Flächenrückgang von knapp sechs Prozent seit 1996. In den nicht integrierten Einkaufszentren (Beispiel: Shopping City Nord) stieg die Verkaufsfläche um 60.000 Quadratmeter auf 183.000. Die größte Einkaufszone ist die City (mit allen Straßen und Nebenlagen).
Einzelne Straßen haben sich dabei sehr unterschiedlich entwickelt.