Teheran - Im Streit um das iranische Atomprogramm hat die Regierung in Teheran am Sonntag Kritik aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich zurückgewiesen. Der Streit könne nicht durch "Drohungen" beigelegt werden, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Hamid-Resa Assefi, nach Angaben der studentischen Nachrichtenagentur ISNA. Dies könne nur durch Verhandlungen und ohne Ultimaten erreicht werden.

Beratungen im UN-Sicherheitsrat

Berlin, London und Paris hatten Teheran nach der Ankündigung der Wiederaufnahme der Uran-Anreicherung vor der Weiterführung seines Atomprogramms gewarnt. Assefi sagte am Sonntag, Teheran habe noch nicht über die Wiederaufnahme der Uran-Anreicherung entschieden. Auch über einen möglichen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag sei noch nicht entschieden worden. Iran wünsche, dass das Thema im UN- Sicherheitsrat beraten werde.

Resolution der IAEO

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hatte Iran am 19. September in einer auch von Deutschland unterstützten Resolution aufgefordert, alle Aktivitäten zur Uran-Anreicherung bis zum 25. November einzustellen. Sollte Teheran dem nicht nachkommen, soll der Weltsicherheitsrat eingeschaltet werden und über mögliche Sanktionen entscheiden. Die Regierung in Teheran hat jedoch die Forderung nach einer Einstellung der Uran-Anreicherung strikt zurückgewiesen und gedroht, aus dem Atomwaffensperrvertrag auszutreten.

Vor allem die USA werfen Iran vor, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran hat dies stets zurückgewiesen und erklärt, das Atomprogramm diene ausschließlich der zivilen Nutzung. (APA/dpa)