Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/EPA
Wien - Mit 140 Künstlern aus 60 Ländern startet am Samstag die 26. Biennale in Sao Paulo (Brasilien). Österreich wird durch den oberösterreichischen Künstler Leo Schatzl vertreten, der in einer aufwändigen Installation einen Käfer zum Rotieren bringt: Bei "Autorotation" ist ein Wagen mit 200 Expander-Gummis in einem überdimensionalen Metallbaukasten aufgehängt und wird immer wieder zum Schwingen gebracht. Das Thema der Biennale, die bis 19. Dezember läuft, lautet "Image Smugglers in a Free Territory" (Bilderschmuggler in einem freien Territorium).

Chefkurator der Biennale ist wieder der Leiter des Goethe-Instituts in Sao Paulo, Alfons Hug, der die Biennale schon 2002 kuratiert hat. Ein Schwerpunkt liegt heuer auf der Präsentation von Künstlern aus afrikanischen und asiatischen Ländern, die sonst wenig Rampenlicht in Ausstellungen zeitgenössischer Kunst bekommen.

"Autorotation"

Schatzl hat sein Projekt in Kooperation mit David Moises und Severin Hofmann entwickelt. Es reflektiert die langjährige Auseinandersetzung des Künstlers mit Geschwindigkeit und ihres Einflusses auf fixierte Körper. Der "Metallbaukasten" wurde auf die 25-fache Originalgröße vergrößert, die rund 40 Lochbleche sind bis zu 6,25 Meter lang und wiegen insgesamt fast acht Tonnen. Schatzl greift damit auf die Idee des Metallbaukastens als vielseitiges Spielzeug zurück, das seit dem 19. Jahrhundert die Faszination des technisch Machbaren in die Kinderzimmer brachte.

Ein einzelner Mensch kann die Gummibänder durch Drehung des aufgehängten Käfers so "aufziehen", dass das Auto danach in Bewegung gerät. Die "absurd-verschwenderische Ästhetik der Installation" mache "deutlich, dass es weder um einen unmittelbar verwertbaren Zweck noch um eine didaktische Absicht geht", heißt es in der Projektbeschreibung.

Der Künstler

Schatzl wurde von Kommissär Martin Sturm - Leiter des "O.K. - Centrums für Gegenwartskunst in Linz" - ausgewählt. Der in Wien lebende Künstler wurde 1958 in Obernberg/Inn geboren. Von 1980 bis 1987 studierte er an der Kunsthochschule in Linz, seit 1992 hat er einen Lehrauftrag (Intermediäre Labors) an der jetzigen Kunstuni.(APA)