Rogan, der Faire.

Wien - Österreichs Schwimm-Star Markus Rogan ist im Zuge einer Gala-Nacht anlässlich des 10. Europäischen Fair Play Kongresses am Donnerstagabend im Wiener Rathaus mit einem Special Fair Play Award ausgezeichnet worden. Der Präsident des European Fair Play Movement (EFPM), der Portugiese Carlos Goncalves, ehrte den Wiener unter tosendem Applaus der zahlreich anwesenden Prominenz aus Politik und Sport für seine bei den 28. Olympischen Sommerspielen in Athen bewiesene ausergewöhnliche Fairness.

Der olympische Silbermedaillengewinner über 100 und 200 m Rücken hatte in Griechenland durch seine sportliche Reaktion nach dem 200-Meter-Rennen, in dem sein US-Freund Aaron Peirsol nach einem klaren Erfolg kurzfristig disqualifiziert worden war, weltweit für Aufsehen gesorgt. "Diese Auszeichnung bedeutet mir mehr, als man in Medaillen messen kann", freute sich Rogan über die EFPM-Trophäe, die mit zwei geschwungenen Kurven die enge Zusammengehörigkeit von Sport und Fair Play symbolisieren soll. "Vermutlich hätte aber jeder Athlet so gehandelt wie ich", meinte der 22-Jährige bescheiden. "Ich habe nur das gemacht, worauf ich einen Olympischen Eid geschworen habe. Und das ist größer als Sport."

"Mit dieser Einstellung sind sie ein Vorbild für alle, insbesondere die Jugend", lobte auch EFPM-Präsident Goncalves. Mit dieser Verantwortung müsse er jetzt lernen umzugehen, entgegnete Rogan. Sein Verhältnis zum US-Amerikaner Peirsol habe sich seit Olympia nicht verändert. "Wir haben ein wenig E-Mail-Kontakt gehabt, aber momentan sind wir beide ziemlich im Stress", erzählte der zweifache Silbermedaillengewinner.

Ein offizielles IOC-Diplom über seinen Olympiasieg, das kürzlich bei Rogan eintrudelte, ließ den Wiener hingegen kalt. "Wahrscheinlich werde ich es mir in zehn Jahren einmal anschauen und sehr darüber lachen", erklärte Österreichs neuer Sport-Superstar. "Jetzt befasse ich mich nicht damit." (APA)