Innsbruck - Tirols Gesundheitslandesrätin Elisabeth Zanon (V) ist mit dem vorliegenden Entwurf zum Gesundheitsagenturen-Gesetz überhaupt nicht einverstanden. "Der Bund hätte in der Agentur das Sagen, das ist Zentralismus pur", erklärt Zanon gegenüber der "Tiroler Tageszeitung". Nach den Plänen des Bundes sollen neun Länder-Agenturen und eine übergeordnete Bundes-Gesundheitsagentur geschaffen werden.

"Dagegen gilt es zu kämpfen", sagt Zanon. Sie fürchtet eine Entmachtung der Länder. "Ich werde alles daran setzen, dass es weiter so ist, dass die Länder planen." Die Strukturen in Wien seien vollkommen anders als in Tirol. "Das kann man nicht zentralistisch planen."

"In der Form nicht umsetzbar"

Zanon hält Rauch-Kallats Agenturen "in der Form nicht umsetzbar". Für eine Gesundheitsreform brauche es einen breiten Konsens. Rauch-Kallat würde jedoch über Kassen, Ärzte und Länder "drüberfahren". Die Agenturen seien nur "zusätzliche Strukturen", die es für eine Zusammenlegung der Finanzierungssysteme gar nicht brauche. Kasse und Land könnten laut Zanon gemeinsam planen. Diese Planung müsse der Bund gesetzlich regeln.

Die Hauptaufgabe des Bundes sieht Zanon darin, für eine Transparenz der Leistungen im niedergelassenen Bereich zu sorgen. Diese sei derzeit "sehr mangelhaft". Vergleichbare Leistungen müssten im Spital gleich bewertet werden wie bei den Ärzten vor Ort und umgekehrt. Es brauche eine Vernetzung zwischen niedergelassenem Bereich und den Krankenhäusern. Dafür müsse der Bund per Gesetz sorgen. (APA)