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Auf dem Video bittet der entführte Brite Kenneth Bigley Premierminister Blair, die weiblichen Häftlinge, die in irakischen Gefängnissen festgehalten werden, zu befreien.

Foto: AP
Kairo/Washington - Der von Terroristen im Irak verschleppte Brite Kenneth Bigley (62) hat in einem von seinen Entführern aufgenommenen Video um sein Leben gefleht. "Ich will nicht sterben, helft mir", rief die verzweifelte Geisel, die mehrfach von Weinkrämpfen geschüttelt wurde, auf dem Band. Unklar blieb, ob Bigley die Ermordung der beiden Amerikaner miterlebt hatte, die mit ihm zusammen entführt und von den Geiselnehmern enthauptet worden waren. Das Video der Gruppe al Tawhid wa al Dschihad des jordanischen Terroristen Abu Musab al Zarqawi wurde am Mittwochabend auf einer Islamisten-Internetseite veröffentlicht.

Außerdem stellte die Gruppe ein Video ins Netz, in dem die Ermordung der US-Geisel Jack Hensley vom Vortag gezeigt wird. Der Film zeigt, wie der Mann enthauptet wird. Anschließend hält jemand den abgetrennten Kopf vor die Kamera. Die Terroristen sagen in dem Video, Hensley habe bei der Ausstattung amerikanischer Armeelager geholfen.

In dem am Mittwoch veröffentlichten Film mit der britischen Geisel ist die Stimme eines der Entführer zu hören. "Ich habe eine Frau und Kinder, genau wie Sie", sagte Bigley, der eine Augenbinde trug, an die Adresse des britischen Premierministers Tony Blair, den er um Hilfe bat. "Bitte, bitte, lasst die irakischen Frauen aus den Gefängnissen frei", sagte er. Die Geiselnehmer hatten die Freilassung aller weiblichen Häftlinge aus den US-geführten Haftanstalten Abu Ghraib und Umm Kasr gefordert.

Powell schließt Verhandlungen aus

US-Außenminister Colin Powell hat Verhandlungen mit den Entführern von Ausländern im Irak allerdings kategorisch ausgeschlossen. Zugeständnisse könnten nur dazu ermutigen, weitere Menschen als Geiseln zu nehmen, sagte Powell am Rande der UN-Generalversammlung am Mittwoch in New York. Auch die Regierung in London zeigte sich trotz des Videos unnachgiebig gegenüber den Entführern des Briten. (APA)