Washington / Bangor - Dem früheren Popstar Cat Stevens, der vor gut 20 Jahren zum Islam konvertierte, ist als angeblich Terrorverdächtigem die Einreise in die USA verweigert worden. Sein Flug von London nach Washington wurde seinetwegen am Dienstagabend in Bangor (US- Bundesstaat Maine) unterbrochen. Beamte der amerikanischen Bundespolizei FBI vernahmen den 56-jährigen Briten und entschieden, ihn als Risiko für die Landessicherheit der USA wieder nach Europa abzuschieben.

Der Sänger und Aktivist, der Ende der 1970er Jahre den Namen Yusuf Islam angenommen hatte, sollte am Mittwoch mit dem ersten verfügbaren Flug wieder nach London ausgeflogen werden, erklärte der Sprecher des US-Heimatschutzministeriums, Dennis Murphy. United Airlines setzte seinen Flug 919 nach 600 Kilometer Umweg und vierstündigem Aufenthalt in Bangor ohne Islam an Bord fort.

Islam hatte zuletzt im Mai dieses Jahres die USA besucht, um an einer Wohltätigkeitsveranstaltung teilzunehmen und für die neue DVD von seiner MajiKat-Tournee im Jahr 1976 zu werben. Aus Protest gegen den Irakkrieg veröffentlichte der frühere Cat Stevens im vergangenen Jahr zwei Songs, darunter auch eine Neuaufnahme seines Hits "Peace Train". Zu seinen früheren Erfolgen gehörten auch die Songs "Wild World" und "Morning Has Broken".

Der Flug in die USA hatte für den ehemaligen Popstar problemlos begonnen. Erst nach dem Start wurde sein Name bei einer Überprüfung der Passagiere auf der Liste der Terrorverdächtigen entdeckt. Die amerikanische Flugsicherheitsbehörde (TSS) wies den Kapitän seiner Maschine daraufhin an, am nächstmöglichen Flughafen einen Zwischenstopp einzulegen. Erst im Februar hatten US-Behörden mit ihrer Entscheidung für Aufsehen gesorgt, den kubanischen Alt-Musiker Ibrahim Ferrer aus dem "Buena Vista Social Club" nicht zur Grammy- Verleihung in die USA reisen zu lassen

Cat Stevens verkaufte in den 60er und 70er Jahren 40 Millionen Alben, verschwand dann aber als nicht einmal 30-Jähriger abrupt von der Showbühne. Der Sohn eines Griechen und einer Schwedin nahm den muslimischen Glauben an und setzt sich seitdem für Menschen in Not ein. So gründete er 1983 in London die Grundschule Islamia, die 1988 als erste moslemische Schule in Großbritannien von der Regierung unterstützt wurde.

Yusuf Islam ist ein ausgesprochener Gegner von Terror und hat die Anschläge des 11. September 2001 und die Geiselnahme von Schülern und Lehrern im russischen Beslan scharf verurteilt. Allerdings hatte er 1989 den Mordaufruf gegen den Schriftsteller Salman Rushdie unterstützt, den der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini in einer Fatwa verhängt hatte. (APA/dpa)