Förster im Nationalpark Donau-Auen fanden Exemplare des Rieseninsekts, das schon als "ausgestorben" galt
Redaktion
,
Wien - Er zählt zu den größten Käfern Europas und galt
eigentlich als ausgestorben. Jetzt ist er wieder aufgetaucht - und
zwar im Nationalpark Donau-Auen, beim Schloss Eckartsau: der "Große
Eichenbock". Bis zu 5,5 Zentimeter lang wird das prächtige Insekt.
Forscher hoffen nun, dass durch die "Auflichtung" des Schlossparks
Eckartsau ein ungefährdeter Lebensraum für eine kleine Population des
"Cerambyx cerdo" entsteht.
Die erwachsenen Käfer fliegen vorzugsweise in den Abendstunden
alte Eichen an und ernähren sich vom austretenden Saft. Die Eier
werden in Rindenspalten abgelegt, von dort aus fressen sich die
Larven vom Bastteil bis zum Kernholz vor. Am Ende ihrer mehrjährigen
Entwicklung nagen sich die Larven wieder bis zur Rinde vor und
verpuppen sich.
Käferfauna
Die Käfer schlüpfen bereits im Herbst, überwintern aber noch im
Baum und erscheinen erst im folgenden Frühjahr. Als Lebensraum nützen
die Insekten alte Eichenwälder, halboffene Alteichenbestände,
Hartholz-Auen sowie alte Parkanlagen, Alleen und frei stehende
Einzelbäume.
"Während meiner Untersuchungen über die Käferfauna des
Nationalparks Donau-Auen war es mir nicht gelungen, auch nur Spuren
des Heldbocks zu finden. Der aktuelle Fund im Schlosspark Eckartsau
zeigt, dass diese Bockkäferart offenbar im Nationalpark doch nicht
ausgestorben ist. Ihre Population ist allerdings weitgehend unter die
Erfassbarkeitsgrenze zurückgegangen", analysierte Käferexperte Petr
Zabransky die Entdeckung. Der Akzeptanz von Totholz und zusammenbrechenden Baumriesen im
Landschaftsbild spiele in einer möglichen Zukunft des
Eichenbock-Käfers eine entscheidende Rolle. Denn der seltene Riese
liebt sonnig stehende Baumruinen, die naturgemäß von weit her
sichtbar sind. (APA)
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