"Wenn diese Morphine in der Tat mit dem Opiatrezeptor zu reagieren vermögen, wird die Medizin umdenken müssen", sagte Teamleiter Meinhart Zenk von der Universität Halle-Wittenberg. Auf diesem Wege könnten die körpereigenen Morphine starke Schmerzen bekämpfen, das Immunsystem beeinflussen und auf das menschliche Verhalten wirken. Es werde gerade untersucht, ob die in menschlichen Geweben gefundenen Morphium-Moleküle an Andockstellen für opiumähnliche Substanzen, so genannte Opiatrezeptoren, binden.
Reaktion auf extreme Schmerzen
Bisher wussten Mediziner nur, das so genannte Endorphine im Körper hergestellt werden. Diese größeren Moleküle wirken ebenfalls schmerzstillend. Sehr starke Schmerzen können möglicherweise nur die kleineren Morphine stillen, berichtete die Arbeitsgruppe um Zenk und Chotima Poeaknapo. So werde pflanzliches Morphium zum Beispiel zur Bekämpfung starker Tumorschmerzen eingesetzt.