Innsbruck - Beim Parteitag der FPÖ-Tirol am kommenden Samstag steht der zerstrittenen und politisch an den Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängten Partei erneut eine Zerreißprobe bevor. Bundesheeroffizier Willi Tilg (47), der seit drei Jahren an der Spitze der Partei steht, hat mit dem früheren Osttiroler Landtagsabgeordneten Gerald Hauser (42) im statutarisch letzten Augenblick einen Gegenkandidaten erhalten. Hauser war schon im Juli des Vorjahres an der Spitze der internen Gegner Tilgs gestanden, die diesen zwei Monate vor den Landtagswahlen als Spitzenkandidaten abschießen wollten. Die Rebellion scheiterte an der Uneinigkeit der Kritiker. Tilg überstand auch das Wahldebakel am 28. September 2003, bei dem die FPÖ von 19,6 auf 7,9 Prozent und von sieben auf zwei Landtagssitze absackte.Hauser begründet sein Antreten gegen Tilg mit den Worten: "Uns gibt es als FPÖ überhaupt nicht mehr." Er geht davon aus, zwei Drittel der Delegierten hinter sich zu haben. FP-Chefin Ursula Haubner hat sich als Hauptrednerin für den Tiroler Parteitag angesagt. (hs/DER STANDARD, Printausgabe, 20.9.2004)