Das Radarsystem könne innerhalb kürzester Zeit feststellen, wo eine Rakete abgeschossen worden sei, und berechnen, wo sie einschlagen werde, sagte Rafael-Chef Giora Shalgi. Die israelische Polizei gab bekannt, nach einer zusätzlichen Investition in Höhe von etwa zehn Millionen US-Dollar (etwa 8,2 Millionen Euro) könne das Warnsystem den ganzen Gazastreifen und das nördliche Grenzgebiet Israels überwachen.
Nach einem Bericht der Zeitung "Haaretz" kam das System zum ersten Mal vor einer Woche zum Einsatz. Seit dem Beginn der palästinensischen Intifada vor vier Jahren haben militante Palästinenser regelmäßig Raketen auf israelische Grenzstädte und jüdische Siedlungen abgefeuert.
Heuer schon mehr als 100 Kassam-Raketen gegen Sderot
Sderot ist von diesen Angriffen besonders stark betroffen. Nach israelischen Polizeiangaben haben militante Palästinenser allein in diesem Jahr mehr als 100 Kassam-Raketen auf die Kleinstadt abgefeuert.
Im Juni kamen dort zwei Israelis, darunter ein vierjähriger Junge, bei einem Raketenbeschuss ums Leben. Auch am Sonntag feuerte die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas fünf Geschosse auf Sderot ab. In einem Flugblatt kündigte die terroristische Organisation weitere Angriffe an.
Ministerpräsident Ariel Sharon kündigte im Kabinett an, Israel werde künftig schneller auf solche Angriffe reagieren, selbst wenn die Raketen aus Wohngebieten abgeschossen würden. Der Regierungschef reagierte damit offenbar auf Kritiker aus den eigenen Reihen, die davor warnen, dass der geplante Abzug aus dem Gazastreifen zu einer massiven Zunahme von Raketenangriffen auf Israel führen werde.
In der Nähe des Grenzübergangs Karni zwischen dem Gazastreifen und Israel erschossen israelische Soldaten am Sonntag einen Palästinenser. Zwei bis drei weitere seien verletzt worden, teilte palästinensisches Krankenhauspersonal mit. Die Männer hatten sich nördlich von Bet Chanun den Grenzbefestigungen genähert. Die Soldaten eröffneten offenbar daraufhin das Feuer.
Bei dem Getöteten handelt es sich sich nach palästinensischen Angaben um einen 22-jährigen Bewohner des Flüchtlingslagers Jebalya.
Die Terrororganisation "Islamische Jihad" gab an, dass eines ihrer Mitglieder "bei Zusammenstößen mit israelishcen Trupopen den Märtytertod erlitten habe".