Die Formel von der klaren Mehrheit, die Sicherheit bringt, ist für Landeshauptmann und ÖVP-Chef Herbert Sausgruber aufgegangen. Mit 54,88 Prozent schaffte Sausgruber ein Plus von 8,9 Prozentpunkten und damit die klare Absolute. Hochburgen der Volkspartei waren wie immer die Berggemeinden im Großen Walsertal (Bezirk Bludenz). Mit 90,5 Prozent erreichte die Sausgruber-Partei in Fontanella beinahe Kreml-Werte. Knapp unter dem Landesdurchschnitt blieb die VP mit einem Plus von 8,4 Prozentpunkten in Sausgrubers Heimatgemeinde Höchst (Bezirk Bregenz).

In der Landeshauptstadt Bregenz gewann die VP lediglich 4,5 Prozentpunkte dazu. Das schlechteste Ergebnis erzielte die VP mit 46,23 Prozent in der (kommunalpolitisch) blauen Gemeinde Nenzing (Bezirk Bludenz).

Die neue Nummer zwei im Land, die Sozialdemokraten, haben in Bludesch (Bezirk Bludenz) ihre Hochburg. Dort schafften sie mit 22,97 Prozent ihre Bestmarke. Keine einzige Stimme bekamen die Roten im Bregenzerwälder Skidorf Damüls. In Schröcken und Dünserberg war das Auszählen der roten Stimmen ebenfalls einfach: Dort wurde jeweils eine Stimme verbucht.

Am wenigsten tief stürzten die Freiheitlichen in Nenzing ab. Dort schafften sie mit 25,42 Prozent das landesweit beste Ergebnis. In ihrer Hochburg Lustenau - wo Jörg Haider seinen Wahlkampfauftritt hatte - überzeugte die FP 19,13 Prozent der Wähler, was ein Minus von 14,5 Prozentpunkten bedeutet. Dramatischer noch der Einbruch im Tourismusort Brand: Dort musste sich die FP mit einem Verlust von 22,8 Prozentpunkten geschlagen geben. Auch im Heimatdorf von Volksanwalt Ewald Stadler stieg die Verlustmarke auf über 22 Prozentpunkte.

Die Grünen haben mit Thüringen, der Heimatgemeinde von Altlandeshauptmann Martin Purtscher, eine neue Topgemeinde. Dort erreichten sie 14,12 Prozent. Die zweitstärkste Grüngemeinde befindet sich mit Röns (12,59 Prozent) ebenfalls im Bezirk Bludenz. Null Stimmen bekamen die Grünen gleich in fünf Kleingemeinden.

Gar nicht politikmüde zeigten sich die Eichenberger. Dort wurde mit 82,92 Prozent die höchste Wahlbeteiligung notiert. Landesweit sank der Anteil der Wählerinnen und Wähler auf 60 Prozent, bei der letzten Wahl waren es 87,81 Prozent. 1999 hatte noch Wahlpflicht geherrscht. (DER STANDARD, Printausgabe, 20.9.2004)