Wenige Tage vor dem Parteitag seiner Labour-Partei (26.-30. September) sieht sich Blair damit neuerlich mit dem Thema Irak konfrontiert. Am Samstag war ein ebenfalls vertrauliches Papier des Außenministeriums bekannt geworden, in dem der Premier vor den Schwierigkeiten einer Stabilisierung des Irak nach einem Regimewechsel gewarnt wurde. Angesichts der anhaltenden Welle der Gewalt streitet die britische Regierung nun offenbar über eine Verstärkung oder eine Verringerung der Militärpräsenz in dem Land.
Wiederaufnahme der Waffenprogramme?
Blair behauptet bis heute, dass der Sturz Saddams nicht Ziel des Militäreinsatzes gewesen sei, wenngleich er mittlerweile einräumen musste, dass die von ihm als Grund genannten Massenvernichtungswaffen des Irak "wahrscheinlich nie gefunden werden". Zu einem ähnlichen Ergebnis wird nach Zeitungsberichten auch die Iraq Survey Group in ihrem Endbericht kommen. Angaben der "Sunday Times" zufolge sollen allerdings Indizien für Absichten der irakischen Führung gefunden worden sein, Arbeiten an nuklearen, biologischen und Langstrecken-Waffen wieder aufzunehmen.