Die Situation an den Universitäten ist mindestens so dramatisch, wie im Innenministerium. Innenminister Strasser hat dieser Tage einen großen Verhandlungserfolg für sein Ressort verkündet: Statt 1000 weniger Planstellen bekommt er um 400 mehr; und darüber hinaus noch zusätzliche 106 Millionen Euro für den Sachaufwand.

Ich hoffe, dass die Nachgiebigkeit des Finanzministers gegenüber dem forschen öffentlichen Auftreten des Innenministers nicht zulasten der Universitäten geht. Frau Minister Gehrer hat jedenfalls die volle Unterstützung in ihrem Ringen um eine ausreichende Finanzierung der Universitäten, denn wie man gesehen hat, treffen Sparbudgets die kleinen Kunstuniversitäten wesentlich härter.

Investitionen in die Zukunft des Landes

Zusätzliche Investitionen in die Universitäten sind Investitionen in die Zukunft des Landes und unerlässlich für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Österreichs in den Bereichen Lehre, Forschung und Kunstentwicklung!

Und gerade der Finanzminister sollte nicht vergessen, dass sich Investitionen in diesen Bereichen letztlich auch auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes voll auswirken.

Kunst ist in der "Kulturnation Österreich" ein entscheidender Wirtschaftsfaktor und wie überall kann man auch hier nicht nur von der Vergangenheit leben. Auch Kunstuniversitäten wirken über ihre universitären Mauern hinaus. Wenn man diesen "Entwicklungsmotor" abwürgt, dann trifft das nicht nur die Leute, die in diesen Institutionen arbeiten. (DER STANDARD, Printausgabe 18./19.9.2004)