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Wahlplakate in Vorarlberg.

Foto: APA/Dietmar Stiplovsek
Bregenz - "Wählen ist einfach. Und nur wer zur Wahl geht, entscheidet mit." Bunte Cartoons und flotte Sprüche ("Wer nicht wählt, der fehlt") sollen Politikmüde zum Urnengang ermutigen. Erstmals sind die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger nicht zur Wahl verpflichtet. Die Wahlbeteiligung der letzten beiden Wahlen - 55 Prozent bei der Bundespräsidenten-Wahl, 36 Prozent bei der EU-Wahl - lässt auch geringes Interesse an der Landtagswahl befürchten. Unisono bezeichnen Regierende und Opposition die Wahlbeteiligung als "größte Unbekannte". Meinungsforscher rechnen mit 65 bis 70 Prozent. 1999 gingen noch 87,8 Prozent zur Wahl.

Klubstärke als Ziel

Die Ziele der Parteien sind klar: Die VP will die Absolute zurück, die Freiheitlichen den zweiten Platz halten, die Sozialdemokraten wollen die Freiheitlichen überholen, die Grünen Klubstärke, und jede der vier kleinen Listen will die Fünf-Prozent-Hürde und damit den Einzug in den Landtag schaffen.

Gemeinsam ist FP und Opposition der Wunsch, die Absolute der Volkspartei zu verhindern. Landeshauptmann Herbert Sausgruber liegt mit seiner VP in Umfragen bei 50 bis 52 Prozent. Auch wenn er die Absolute zurückerobern würde, wäre eine Regierungskooperation für ihn selbstverständlich, versprach Sausgruber. Zuerst geredet würde mit der zweitstärksten Partei.

Gute Chancen

Gute Chancen, die FP mit Spitzenkandidat Dieter Egger zu überholen, haben die Sozialdemokraten mit Elke Sader an der Spitze. Sie liegen mit den Freiheitlichen in Umfragen gleichauf bei 14 bis 18 Prozent.

Den Grünen mit Johannes Rauch an der Spitze wird ein zweistelliges Ergebnis vorausgesagt. Ihr Ziel sind drei Mandate und damit Klubstärke. Die aktuelle Verteilung der 36 Landtagssitze: 18 VP, 11 FP, 5 SP, 2 Grüne. Schwarz und Blau bilden eine Koalition.

242.503 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind wahlberechtigt. Das sind 7,2 Prozent mehr als 1999, aber 3418 Personen weniger als bei der EU-Wahl, denn Auslandsösterreicher und EU-Bürger sind vom Wahlrecht ausgeschlossen. Ebenso fehlen Wahlmöglichkeiten für Studenten in anderen Bundesländern. (jub, DER STANDARD, Printausgabe 18./19.9.2004)