Rom - Die spanische Anti-Terror-Polizei hat im Auftrag der
römischen Behörden den Linksextremisten Germano Fontana, Ex-Mitglied
der Terrorgruppe "Prima Linea", festgenommen. Der 41 Jahre alte
Fontana wurde seit 1979 international gesucht, teilte die Polizei in
Rom mit. Er wurde in Barcelona festgenommen. Fontana soll sich unter
anderem am Mord an einem Juwelier in Rom beteiligt haben. Deswegen
wurde er 1996 in Abwesenheit zu acht Jahren Haft verurteilt.
Für den selben Mord war auch der Linksextremist Cesare Battisti zu
einer lebenslänglichen Strafe verurteilt worden. Der in Paris lebende
Battisti, der am 10. Februar in Auslieferungshaft genommen, am 3.
März jedoch unter Meldeauflagen auf freien Fuß gesetzt worden war,
ist Ende August untergetaucht.
Die Regierung Berlusconi hat linksextremistischen Terroristen den
Kampf angesagt. Im Jänner hatte die italienische Polizei zwei
mutmaßliche Linksextremisten, Rita Algranati und Maurizio Falessi,
mit Verbindungen zur Terrorgruppe "Rote Brigaden" gefasst. Algranati
werden Verbindungen zum Mord am christdemokratischen
Parteivorsitzenden Aldo Moro im Jahr 1978 vorgeworfen. Beide
Terroristen waren seit Jahren flüchtig.
Die italienische Justiz bezeichnete Fontanas Festnahme als
weiteren schweren Schlag für die Linksextremisten. Eine neu
gegründete Zelle der Roten Brigaden wird für den Mord am
Arbeitsrechtsexperten Massimo D'Antona im Jahr 1999 und Marco Biagi
im Jahr 2002 verantwortlich gemacht. Ein mutmaßlicher Mörder war im
Frühjahr 2003 bei einer Schießerei mit Polizeibeamten getötet worden.
Im Oktober 2003 hatte die italienische Polizei neun Linksextremisten
festgenommen, die für den Mord an Biagi und D'Antona verantwortlich
gemacht werden. (APA)