Wien - Die französische Medikamenten-Aufsichtsbehörde (AFSSAPS) hat die nationalen und europäischen Prüfungsmechanismen damit beauftragt, die Ergebnisse einer ebenso Aufsehen erregenden wie umstrittenen US-Studie zu überprüfen. Diese Studie hatte nach Auswertung von Impfgeschichten einen möglichen Zusammenhang zwischen Hepatitis-B-Impfungen und einem erhöhten Risiko für Multiple Sklerose hergestellt.

Der MS-Experte Univ.-Prof. Dr. Karl Vass von der Universitätsklinik für Neurologie in Wien widerspricht den Schlussfolgerungen der US-Studie: Bereits seit Mitte der 90er Jahre sei ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Hepatitis-B-Impfung und dem Ausbruch bzw. einer Verschlechterung der Multiplen Sklerose diskutiert worden. Dieser konnte jedoch bis heute nicht nachgewiesen werden.

Für jene Menschen, die bereits an MS erkrankt sind, besteht laut Univ.-Prof. Dr. Vass nach einer Hepatitis-B-Impfung kein erhöhtes Risiko einer Verschlechterung. "Angesichts der möglichen Folgen einer Erkrankung an Hepatitis-B wäre es falsch, von einer Impfung abzuraten", so Univ.-Prof. Vass weiter. (red)