Kairo - Die sudanesische Führung hat den islamistischen Oppositionspolitiker Hassan al Turabi nach Angaben seiner Ehefrau ins Kobar-Gefängnis in der Hauptstadt Khartum bringen lassen. Wisal al Mahdi sagte der arabischen Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat", auch ihr Sohn Sadik sei inhaftiert worden. In einer Erklärung der Regierung vom Dienstag war von einem neuen Waffenfund die Rede gewesen, der angebliche Sabotage-Pläne von Al Turabis Volkskongress-Partei belegen soll. Unter einem Haus von Parteigenossen Al Turabis seien Panzerfäuste, Handfeuerwaffen und Munition gefunden worden, hieß es. Der einstige radikale Chefideologe des Regimes von Präsident Omar al Bashir befand sich bereits seit einem Monat unter Hausarrest in einem Vorort von Khartum. Er war erst im Oktober 2003 nach fast dreijährigem Hausarrest auf freien Fuß gesetzt worden war. Der 72 Jahre alte Oppositionspolitiker kritisiert unter anderem die Politik der Regierung in der Krisenregion Darfur. Die Regierung wirft ihm vor, einen Putschversuch unterstützt zu haben. (APA/dpa)