Wien - Der österreichische Schriftsteller Erich Hackl ("Abschied von Sidonie", "Die Hochzeit von Auschwitz") erhält den diesjährigen mit 7.200 Euro dotierten "Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln", teilte der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels am Mittwoch mit. Die Auszeichnung wird am 15. November anlässlich der Eröffnung der Österreichischen Buchwoche (16. bis 21. November) im Wiener Rathaus verliehen.

"Erich Hackl gibt jenen eine Stimme, die durch Unrecht, Diktatur oder menschliches Unvermögen an den Rand gedrängt sind und bewahrt sie mit seiner Literatur vor dem Vergessen", begründet der Hauptverband sein Entscheidung. Mit seinem großteils auf historischem Quellenmaterial basierenden Werk definiere er das Verhältnis von Literatur und Geschichte auf eine Weise, die die Geschichte kraft der literarischen Darstellung derart lebendig mache, dass sie von seinen Lesern als Aufforderung zur Toleranz gelesen werde.

Hackl, geboren am 26. Mai 1954 in Steyr (OÖ), war nach dem Studium der Germanistik und Romanistik in Salzburg und Malaga Lehrer und Lehrbeauftragter an Universitäten in Madrid und Wien. Heute lebt Erich Hackl als Schriftsteller, Journalist und Herausgeber zahlreicher Anthologien in Wien. Zuletzt ist von ihm "Anprobieren eines Vaters. Geschichten und Erwägungen" (2004) erschienen.

Der Ehrenpreis wird seit 1990 an Autoren verliehen, die sich in ihrem Werk und durch ihr Engagement für Toleranz gegenüber den anderssprachigen und kulturell anders geprägten Nachbarn in herausragender Art und Weise eingesetzt haben und somit einen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander in Europa geleistet haben. Die bisherigen Preisträger sind: Milo Dor, Viktor Frankl, Inge Merkel, Kardinal Franz König, Gerhard Roth, Simon Wiesenthal, Hugo Portisch, H. C. Artmann, Christine Nöstlinger, Sir Peter Ustinov, Josef Haslinger, Karl Markus Gauß, Ilse Aichinger und Konrad Paul Liessmann. (APA)