Rom - Nach der Einigung zwischen den Gewerkschaften und dem Alitalia-Management um den neuen Pilotenvertrag bessert sich die Stimmung am Verhandlungstisch um die Zukunft der krisengeschüttelten Airline. Nach langem Streit einigten sich die Pilotengewerkschaften über einen neuen Vertrag, der der Alitalia Einsparungen im Wert von 52 Mio. Euro im Jahr 2006 bescheren soll.

Lufthansa-Vertrag als Modell

Dem Vertrag zufolge werden die Piloten durchschnittlich 20 Prozent mehr Stunden als bisher fliegen. Mit dem neuen Vertrag sollen 289 Stellen wegrationalisiert werden, heißt es im Abkommen. Bei den Verhandlungen diente der Vertrag der Lufthansa-Piloten als Modell.

Auch bei den Stewards wird weiter um einen Vertrag verhandelt, der der Alitalia starke Personaleinsparungen ermöglichen soll. Die Kürzung der Personalkosten gilt als unentbehrliche Bedingung zur Rettung der Airline. Alitalia-Geschäftsführer Giancarlo Cimoli drängt auf die Kürzung von 5.000 Arbeitsplätzen.

Börse reagierte positiv

Das Abkommen über den Pilotenvertrag wurde von der Mailänder Börse begrüßt. Am Dienstagabend legten die Kurse der Airline wieder kräftig zu, nachdem sie seit Tagen auf Talkurs waren.

Die Alitalia-Führung hatte vergangene Woche einen Sanierungsplan vorgestellt, der unter anderem die Aufspaltung in zwei Teilunternehmen vorsieht. Gelingt darüber keine Einigung, droht Alitalia laut Cimoli im Oktober die Pleite. Die Regierung in Rom hatte die Zustimmung der Gewerkschaften zur Bedingung für einen Überbrückungskredit von 400 Mio. Euro gemacht. (APA)