Washington/New Orleans - An der amerikanischen Golfküste um New Orleans hat mit dem Herrannahen von Hurrikan "Ivan" der große Exodus begonnen. Bürgermeister Ray Nagin rief die Einwohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. "Wir können nur jedem dringend raten wegzufahren oder sich in Hochhäuser zu begeben", sagte er.

"Ivan" war mit seiner zerstörerischen Kraft zuvor an Kuba vorbeigezogen und auf dem Weg nach Norden. Nach jüngsten Berechnungen soll er am frühen Donnerstag auf die US-Küste treffen.

Touristenziel New Orleans

Im Einzugsgebiet von New Orleans leben mehr als eine Million Menschen. Die Stadt, wegen ihres Südstaaten-Flairs ein beliebtes Touristenziel, liegt zwischen dem See Lake Pontchartrain und dem breiten Delta des Mississippi weitgehend unter dem Meeresspiegel. Wenn "Ivan", dort an Land käme, könnten starke Regenfälle und Sturmfluten verheerende Auswirkungen haben.

Nationalgarde in Alarmbereitschaft

Wo der Hurrikan aufschlägt, war am Dienstagabend noch unklar. Das Hurrikanzentrum in Miami gab Sturmwarnung für einen 700 Kilometer breiten Küstenstreifen von Florida über Alabama, Mississippi und Louisiana. Auf den Ausfallstraßen von New Orleans standen die Wagen am Abend Stoßstange an Stoßstange. Wer blieb, nagelte seine Fenster und Türen so weit es ging mit Spanplatten zu. Die Gouverneurin von Louisiana, Kathleen Blanco, versetzte die Nationalgarde in Alarmbereitschaft.

Bereits über 60 Tote "Ivan" wütet seit mehr als einer Woche in der Karibik und hat dort mehr als 60 Menschenleben gefordert und schwere Verwüstungen angerichtet. Jamaika und Grenada waren besonders betroffen. Auch auf Kuba wurden zahlreiche Bäume entwurzelt und Straßen überflutet. (APA/dpa)