Hamburg/London - Die Sorge vor Produktionsausfällen im
Golf von Mexiko durch den Hurrikan "Ivan" haben am Montag die
Ölpreise wieder steigen lassen. In London kostete ein Barrel (159
Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober zuletzt 40,73
Dollar (33,33 Euro) und damit 53 Cent mehr als am vorangegangenen
Handelstag. Leichtes US-Öl verteuerte sich an der New Yorker
Warenterminbörse Nymex um 53 Cent auf 43,34 Dollar.
Betriebsanlagen geschlossen
Händlern zufolge gefährdet der als extrem gefährlich eingestufte
Hurrikan die Förderung im Golf von Mexiko, aus dem etwa ein Viertel
der amerikanischen Öl- und Gasproduktion stammt. Vorsorglich seien
zahlreiche Betriebsanlagen geschlossen worden, sagte Börsenmakler
Christopher Bellew von Prudential Bache. Presseberichten zufolge
haben große Mineralölkonzerne wie BP und Exxon Mobil am Sonntag einen
Teil ihrer Mitarbeiter von den Bohrinseln abgezogen. Neben der
Verschiffung sei auch die Verladung von Rohöl gefährdet.
Am Freitag waren die Ölpreise noch stark gesunken, nachdem
Wetterprognosen keine Gefährdung der amerikanischen Ölförderanlagen
vorausgesagt hatten. Leichtes US-Öl verbilligte sich daraufhin um
rund 2,50 Dollar.
OPEC-Förderung hoch wie nie
Die Minister der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC)
wollen an diesem Mittwoch in Wien über ihre Förder- und Preispolitik
beraten. Wie mehrere OPEC-Vertreter bekräftigten, hält die
Organisation einen Ölpreis von rund 30 Dollar für angemessen. Die
OPEC-Staaten fördern derzeit mit geschätzten 30 Mio. Barrel am Tag so
viel Rohöl wie nie zuvor. Die offizielle Förderquote liegt
gegenwärtig bei 26 Mio. Barrel. (APA/dpa)