Madrid - Ein halbes Jahr nach den Madrider Anschlägen mit 191 Todesopfern und 1500 Verletzten hat die spanische Polizei den seither gesuchten Auftraggeber möglicherweise identifiziert. Es könne sich um den untergetauchten Syrer Mustapha Setmarian Nasar handeln, berichtete die Zeitung "El Pais" am Sonntag unter Berufung auf die Ermittler.

Der mutmaßliche Terrorist gelte als einer der Anführer des Netzwerks El Kaida und habe als enger Vertrauter von Osama bin Laden bis zum Fall des Taliban-Regimes Ausbildungslager in Afghanistan geleitet. Setmarian habe in Granada in Anadalusien (Südspanien) gelebt und seinerzeit eine Spanierin geheiratet.

Enge Verbindungen zu Al-Kaida

Die Urheber der Attentate vom 11. März auf vier Madrider Pendlerzüge hätten weitaus engere Verbindungen zu Al-Kaida gehabt als bisher angenommen, hieß es weiter. Der als Chef des Terrorkommandos geltende Tunesier Serkane Ben Abdelmajid und der mutmaßliche Drahtzieher, der Ägypter Rabei Osman Al Sayed, hätten jahrelang Kontakte zur Spitze des Terrornetzwerks gepflegt.

Abdelmajid und sechs weitere Attentäter hatten sich am 3. April in ihrem Versteck selbst in die Luft gesprengt, Al Sayed war im Juni in Mailand gefasst worden. (APA)