Gut einen Monat nach der Ermordung eines Journalisten in Nepal haben die maoistischen Rebellen öffentlich um Entschuldigung für das Verbrechen gebeten. Wie der private Rundfunksender HBC meldete, erhielt der Vorsitzende des Journalistenverbandes FNJ, Tara Nath Dahal, am Samstag einen entsprechenden Brief vom Sprecher der Maoisten, Krishna Bahadur Mahara. In dem Schreiben versprachen die Maoisten, sie würden sicherstellen, dass sich derartige Zwischenfälle nicht wiederholten.

Anfang August hatten die Rebellen Tekendra Raj Thapa, einen Mitarbeiter des staatlichen Senders Radio Nepal, nach dreiwöchiger Geiselhaft im Westen des Landes grausam ermordet. Kurz darauf erhielten neun weitere Journalisten in West-Nepal Morddrohungen der Maoisten.

Die Presse in dem Himalaya-Königreich ging daraufhin ungewöhnlich scharf mit den Rebellen ins Gericht. Der Journalistenverband forderte ultimativ, die Maoisten sollten sich öffentlich entschuldigen und ihre Haltung zur freien Berichterstattung erklären. Dahal nannte das jetzt eingegangene Schreiben auf dem Jahrestreffen des FNJ in Biratnagar (Ost-Nepal) "vage" und verlangte, die Rebellen sollten die Familie des Mordopfers entschädigen und die Täter bestrafen. (APA)