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Foto: APA/Oczeret
Wien - Der Widerstandskämpfer Carl Szokoll wurde Freitagnachmittag im Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab der Gemeinde Wien begraben. Soldaten des Bundesheeres hielten die Ehrenwache. Der "Retter Wiens" war am 25. August im 89. Lebensjahr verstorben.

Szokoll war Ende des Zweiten Weltkrieges federführend an der "Operation Radetzky" zur Rettung Wiens vor der kompletten Zerstörung beteiligt. Er überlebte als einer von wenigen Verschwörern. Zuvor hatte er auch an der Operation "Walküre" teilgenommen, die den Sturz Hitlers zum Ziel hatte.

Nachdem das Bombenattentat gegen Hitler misslungen war, setzte sich Szokolls Widerstand in Österreich fort. Er verbündete sich mit der Widerstandsgruppe O5 und vereinbarte im April 1945 die Zusammenarbeit mit der Roten Armee zur kampflosen Übergabe Wiens. Dadurch konnte die Stadt vor noch größerer Zerstörung gerettet werden.

Nach dem Krieg arbeitete Szokoll als Filmproduzent und Autor. Bis ins hohe Alter hielt er zahlreiche Vorträge in Schulen und gab noch kurz vor seinem Tod Interviews anlässlich des Gedenkens an das gescheiterte Attentat gegen Hitler vor 60 Jahren. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11./12. 9. 2004)